Ab Donnerstag ist die Straße zwischen Freudenstadt und Friedrichstal für den Verkehr in beide Richtungen gesperrt. Foto: Helena Franze

Mit der Vollsperrung zwischen Freudenstadt und Friedrichstal erreicht die Sperrung der B 462 eine neue Dimension. Bis Ende September müssen alle Verkehrsteilnehmer – auch die Anlieger – den Umweg über Klosterreichenbach nehmen.

Schon seit Tagen sind Gerüchte über eine Vollsperrung der Bundesstraße  462 im Umlauf. Auch, weil das Gasthaus Schiff in Christophstal in den sozialen Medien verkündet hat, dass es aufgrund der Vollsperrung der Straße für mehrere Wochen schließen muss.

Jetzt ist es amtlich. Wie das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe in einer Pressemitteilung erklärt, wird die B 462 zwischen der Einmündung in die Ulanenstraße nahe der Ortseinfahrt Freudenstadt bis zur Einmündung „Im Steigle“ in Friedrichstal für den Verkehr komplett gesperrt. Der Grund ist eine Fahrbahnsanierung, bei der auch gleich sämtliche Entwässerungseinrichtungen und die Fahrbahnmarkierungen erneuert werden. Zudem werden die beiden Bushaltestellen in Christophstal behindertengerecht ausgebaut.

Sieben Wochen gesperrt

Für die rund 1,5 Millionen Euro teure Baumaßnahme, deren Kosten vom Bund getragen werden, hat das RP sieben Wochen angesetzt. Bauende soll demnach Ende September sein. Der Verkehr werde, heißt es, wie bisher über die Landesstraßen 409 und 350 sowie die B 294 umgeleitet. Durch den Baiersbronner Ortsteil Klosterreichenbach wird somit in den kommenden Wochen noch mehr Verkehr rollen. Für Anlieger und Lieferverkehr soll es eine eigens ausgeschilderte Umleitung geben.

Sanierungsmaßnahmen seit August 2022

Bereits seit Ende August 2022 laufen die Sanierungsmaßnahmen in der Ortsdurchfahrt Friedrichstal. Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Laut RP muss auch nach Beendigung der aktuellen Straßenbaumaßnahme zwischen Freudenstadt und Friedrichstal die B 462 wegen der Baustelle in Friedrichstal selbst weiterhin voll gesperrt bleiben.

Restaurant bleibt zu

Das RP bittet die Verkehrsteilnehmer in seiner Pressemitteilung um Verständnis. Ob diese Bitte auch bei den Inhabern des Gasthauses Schiff in Christophstal ankommt, bleibt fraglich. Für eine Stellungnahme waren die Inhaber gestern nicht erreichbar. Laut Homepage bleibt das Restaurant „aufgrund der anstehenden Straßensperrung geschlossen. Vorerst für die nächsten vier Wochen“, heißt es da.

Wie das Baurechts- und Ordnungsamt der Stadt Freudenstadt auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, seien die Parkplätze der Gaststätte von der Talstraße her anfahrbar, außer an den Tagen, an denen der neue Belag eingebaut wird. Der Oberbauleiter der ausführenden Firma und die Gastronomen ständen diesbezüglich miteinander in Kontakt, heißt es weiter.

Anlieger sind die Hauptbetroffenen

Klar ist, die direkten Anlieger sind am meisten betroffen, so auch die Gastronomiebetriebe entlang der B 462. Doch wie sieht es weiter im Tal in Baiersbronn aus? „Es zieht sich schon lange und zehrt schon an den Nerven, aber es ist halt wie es ist“, erklärt HGV-Vorsitzender Holger Wessinger auf Anfrage. Seine Erfahrung und die seiner Geschäftskollegen ist: „Wer nach Baiersbronn kommen will, der fährt halt außenrum.“ Allerdings sei das meist mit einem wesentlich höheren Zeitaufwand verbunden.

Rettung im Notfall gesichert

Um die Rettung im Notfall müssen sich die Baiersbronner wie es scheint auch keine Sorgen machen. Sie sind dank zwei vom DRK-Kreisverband Freudenstadt stationierten Notarztwagen und einem Rettungswagen auch trotz Vollsperrung und Umleitung gut versorgt. Für Dieter Dettinger, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Freudenstadt, bestehen für die Einwohner der Gemeinde Baiersbronn durch die Vollsperrung, was den Rettungsdienst betrifft, keine Nachteile. Lediglich der Weg ins Krankenhaus könnte ein paar Minuten länger dauern, was aber nicht tragisch sei, da die Patienten im Rettungswagen vollumfänglich versorgt würden. Und wenn der Zustand kritisch sei, werde ohnehin der Hubschrauber gerufen, so Dettinger.