Die Villingerinnen – hier Ramona Wolbert (Nummer 2) – erkämpften zwei Punkte. Foto: Kienzler

Volleyball: Damen des TVV kämpen Drittliga-Spitzenteam Waldgirmes nach 119 Minuten mit 3:2 nieder.

Was für ein Spiel! Nach genau 119 Minuten feierten die Drittliga-Frauen des TV Villingen am Samstag beim TV Waldgirmes einen 3:2 (23:25, 25:14, 28:26, 19:25, 15:13)-Sieg. Damit ist Villingen weiter mitten im Geschäft um die vorderen Plätze.

Es war genau um 22.18 Uhr, als die Villingerinnen den Zusatzpunkt eingefahren hatten. Großer Jubel war die Folge. "Das war einfach megastark", war Coach Sven Johansson vom Auftritt seiner Schützlinge beim bisherigen Tabellenzweiten beeindruckt. "Es war insgesamt ein attraktives und gutes Volleyball-Spiel. Beide Mannschaften haben extrem stark aufgeschlagen", betonte der TV-Trainer.

In der kalten Lahntalschul-Halle erwischten die Villingerinnen einen guten Beginn. Martina Bradacova, Nadine Hones, Lena Kälberer, Michelle Feuerstein, Libera Sonja Kühne, Felicitas Piossek und Ramona Wolbert lagen mit 18:11 vorne. "Doch dann haben wir uns zu viele Fehler geleistet", sah Sven Johansson, wie sein Team den ersten Satz noch aus der Hand gab. Waldgirmes lag vor rund 50 Zuschauern nach einem 25:23 mit 1:0 vorne. Doch von diesem Rückschlag ließen sich die Villingerinnen nicht beeindrucken. "Im zweiten Durchgang haben wir sehr gut gespielt. Dieser war eine klare Sache", freute sich der Villinger Trainer nach einem 25:14 über den 1:1-Ausgleich.

Es folgte eine zehn Minuten lange (Werbe) Pause, die in der Dritten Liga ungewöhnlich, aber legitim ist. "Diese war aber sehr fragwürdig, da es ja keinen Auftritt einer Gruppe gab. Außerdem hat das Spiel ja erst um 20 Uhr begonnen. Und dies nach einer vierstündigen Fahrt von Villingen aus", kann Sven Johansson diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Kein Wunder, dass die Villingerinnen im dritten Abschnitt schnell mit 7:19 in Rückstand lagen – trotz Auszeiten und der zwischenzeitlichen Einwechslungen von Nikola Strack und Lisa Spomer. "Doch dann lief es auf einmal perfekt", war der TV-Coach selbst überrascht, wie sein Team den dritten Durchgang – nach der Abwehr von zwei Satzbällen – noch mit 28:26 für sich entschied.

Im vierten Abschnitt hatte dann wieder Waldgirmes mit 25:19 die Nase vorne. Somit musste der Tiebreak die Entscheidung bringen. Nach dem 11:11-Zwischenstand war es eine starke Aufschlagserie von Ramona Wolbert, welche die Gäste endgültig auf die Gewinnerstraße brachte. "Wichtig war, dass wir dann auch ›einfachen Bälle‹ zu Punktgewinnen genutzt haben", blickt Sven Johansson auf die "Crunchtime" der Begegnung zurück. Der Sieg war durchaus verdient, was auch das Ballverhältnis (110:103 für den TV Villingen) zeigt. Zudem wurde Michelle Feuerstein als "wertvollste Spielerin" ausgezeichnet.