Die Volleyball-Frauen des TV Villingen wollen in der neuen Drittliga-Saison wieder so richtig durchstarten. Foto: Roland Sigwart Foto: Schwarzwälder Bote

Volleyball: Villinger Coach über die Planung, die neue Saison und das Renovieren

Mit dem schweren Auswärtsspiel am Samstag (19.30 Uhr) beim SV Sinsheim starten die Villinger Volleyballerinnen in die neue Saison der Dritten Liga. Die Kernfrage wird sein, ob die gewichtigen Abgänge der beiden Top-Spielerinnen Martina Bradacova und Nadine Hones ersetzt werden können und wohin das Villinger Volleyball mittelfristig führt. Wir sprachen vor dem ersten Aufschlag mit Villingens Trainer Sven Johansson, der zusammen mit Robert Senk das Team führt.

Herr Johansson, wie haben Sie denn den Sommer und die teilweise volleyballfreie Zeit verbracht?

(lacht) Eigentlich frei hatte ich nicht, denn ich musste neben meiner beruflichen Tätigkeit durch meinen Umzug nach Donaueschingen zwei Wohnungen gleichzeitig renovieren. In Sachen Athletik-Training hat Grit Müller mir die Arbeit abgenommen.

Wie zufrieden sind Sie mit der Saisonvorbereitung?

Es gab Licht und Schatten. Die Spielerinnen, die da waren, haben hervorragend mitgezogen. Aber es gab auch das Fehlen von manchen Spielerinnen, die zum Beispiel mit dem Beachen unterwegs waren. Leider konnten wir kein Turnier spielen. Wir konnten uns nicht so einspielen, wie wir uns das vorgestellt haben, auch weil wir relativ spät dann erfuhren, dass uns Nadine Hones nicht mehr zur Verfügung steht.

Können Sie ihre Entscheidung, nicht mehr für Villingen spielen zu können, nachvollziehen?

Absolut. Wer manchmal mit dem Auto im Stuttgarte r Raum unterwegs ist, kann sich vorstellen, wie stressig die Anreise von Nadine zum Training geworden ist. Ich habe persönlich sehr gehofft, dass uns Nadine und auch Britta Steffens wieder zur Verfügung stehen. Beiden Spielerinnen wären wir sehr entgegengekommen, was die Trainingsbeteiligung angeht. Es hätte sich Lösungen angeboten, dass zum Beispiel Nadine vermehrt in Ludwigsburg trainiert, bei uns aber spielt. Was wir aber zukünftig nicht mehr machen werden, ist, so lange auf eine Entscheidung zu warten. Wir wollen von den Spielerinnen früher wissen, ob sie in der darauffolgenden Saison noch dabei sind oder nicht. Alles andere erschwert unsere Planungen. Dies haben wir aus diesem Sommer gelernt.

Warum gab es mit Klara Single nur einen externen Neuzugang? Ein Drittliga-Team wie der TV Villingen müsste doch für Talente zwischen Stuttgart und Bodensee sehr attraktiv sein.

Das ist ein Schuh, den wir uns anziehen müssen. Wir müssen noch mehr sichten. Ich allein habe nicht die Zeit dazu. Wir vom TV Villingen müssen uns ein informatives Netzwerk aufbauen, das uns aufzeigt, wenn es eine für uns interessante Spielerin im südlichen Baden-Württemberg gibt. Wir können uns zukünftig nicht darauf verlassen, dass wir neue gute Spielerinnen bekommen, die es aus beruflichen Gründen nach Vilingen-Schwenningen zieht. Wir haben eben den Standort-Nachteil gegenüber manch anderen Vereinen in unserem Leistungsbereich, dass wir keine Unistadt sind.

Nun haben Sie mit Martina Bradacova und Nadine Hones Spielerinnen verloren, die in den vergangenen beiden Jahren auch viele enge Spiele entschieden haben.

Es stimmt, zwei hervorragende Spielerinnen sind nicht mehr dabei. Aber deshalb werden wir nun nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern blicken positiv auf die neue Saison. Natürlich wird diese schwer, aber durch personelle Verschiebungen im Team wollen wir die entstandendenen Lücken – so gut es geht – kompensieren.

Mit welchen personellen Zügen wollen Sie dies erreichen?

M aria Kühne, die in der Vorbereitung ausgezeichnet gearbeitet hat, wird viel auf der Außenposition zum Einsatz kommen. Michelle Feuerstein rückt von der Diagonal-Position wieder zurück auf Außen-Angriff. Und Lisa Spomer ist für Außen-Angriff ebenso eine Option. Ich setze auch auf den Effekt, dass unser relativ kleiner Kader nun noch enger zusammenrückt. In der Rückrunde steht uns mit Julia Reich nach ihrem Auslandsaufenthalt auch wieder eine gelernte Außenangreiferin zur Verfügung.

Wie sehen Sie das Auftaktspiel in Sinsheim?

I n Sinsheim wird es für uns sicherlich schwer, weil Ramona Dietrich (Sprunggelenksprobleme, Anm.d.Red.) und auch Nina Gass (Rücken) ausfallen. Wir müssen in der Feldabwehr und im Aufschlagsspiel stark sein, dann haben wir eine Chance.   Die Fragen stellten Gunter Wiedemann und Michael Bundesmann.