Die 16-jährige Lisa Spomer (Mitte) zeigte gegen Lebach eine gute Leistung und hatte viel Grund zum Jubeln. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Volleyball: Warum Sven Johansson beim TV Villingen weitermachen will / Zweitliga-Lizenz wird nicht beantragt

Das erste erfolgreiche Rückrundenspiel der Villinger Frauen in der Dritten Liga (3:1 gegen Lebach) war auch ein Zeichen in Richtung Zukunft. Gerade deshalb will Trainer Sven Johansson in der nächsten Saison weitermachen.

"Jugend forscht" Ein sehr interessanter Aspekt gegen Lebach waren die langen Einsatzzeiten der Nachwuchsspielerinnen Jule Gaisser (15) – die Mittelblockerin feierte ihr Debüt – und Lisa Spomer (16) auf der Diagonal-Position. Beide Youngster machten ihre Sache gut. Die Villinger Trainer Sven Johansson und Robert Senk lobten: "Jule und Lisa sind intelligente und fleißige Spielerinnen, agieren beispielsweise schon gut im Block. Was ihnen noch fehlt – aber dies ist in diesem Alter normal – ist die Schlaghärte. Beide können mittelfristig den internen Konkurrenzdruck weiter erhöhen. Sie sollen nun in der Rückrunde vermehrt ihre Einsätze bekommen. Jule Gaisser könnte dazu aber auch noch weiter Spielpraxis in unserer Verbandsliga-Mannschaft sammeln", blicken die Trainer voraus.

Mehr Varianten

Sven Johansson und Robert Senk wissen genau, dass das Spiel ihrer Mannschaft mit dem Schwerpunkt auf den Außenangriff (Nadine Hones und Martina Bradacova) in den kommenden Wochen für die Gegner relativ leicht auszurechnen ist. "Inzwischen kennen uns ja alle Teams in der Liga aus der Vorrunde genau. Wir müssen deshalb mehr Varianten in unseren Angriff bringen", machen es die Coaches deutlich. Zum einen muss – es ist ein Dauerthema – nicht nur das Spiel über die Mitte verbessert werden ("Wir arbeiten im Training wirklich hart daran" – Felicitas Piossek). Weiter könnte Lisa Spomer auf der Diagonal-Position Michelle Feuerstein zeitweilig ablösen, damit die Villinger Mannschaftsführerin wieder mehr ihre Stärken auf der Außenposition ausspielen kann. Gerade weil das Villinger Team mit den beschriebenen Themen vor einer neuen Entwicklungsstufe steht, macht Sven Johansson der Job aktuell großen Spaß. "Jetzt wird die Aufgabe, gerade auch mit der Entwicklung der jungen Spielerinnen, richtig spannend." Johansson will in der nächsten Saison weitermachen und setzt darauf, dass sein Freund und Trainerkollege Robert Senk ihn weiter begleiten wird. "Wir beide müssen aber darüber noch konkret sprechen." Ebenso hofft Sven Johansson, dass der Kader für die kommende Drittliga-Runde zusammenbleibt.

Allerdings ist es offen, ob erfahrene Spielerinnen wie Felicitas Piossek oder Martina Bradacova noch weitermachen.

Richtige Entscheidung

Der TV Villingen wird auch in dieser Saison – die Frist wäre Ende diesen Monats – keine Lizenz für die 2. Bundesliga beantragen. Dies bestätigt Manfred Herzner, der Vorsitzende des TV Villingen. Im vergangenen Jahr waren die Gründe finanziell-struktureller Natur – in dieser Runde wird der Vorjahresmeister mit der Titelvergabe höchstwahrscheinlich nichts zu tun haben. "Im Nachhinein war unsere damalige Entscheidung – auch vor dem Hintergrund der vielen Ausfälle in dieser Saison – absolut richtig. Ich hoffe, dass wir am Ende einen Platz im ersten Tabellendrittel belegen", so Manfred Herzner.