Im "Break-Dance" auf dem Rottweiler Volksfest geht es rund – aber richtig. Und der "Crazy Operator" im Hintergrund fragt: "Wollt ihr noch maaaal..........?" Foto: Riedlinger

Das Rottweiler Volksfest hat begonnen. Einwohner und Gäste aus der Umgebung haben lange darauf warten müssen und sich danach gesehnt. Ein aktueller Blick auf die Stimmung ergab sich bei einem Rundgang am späten Samstagnachmittag.

Rottweil - Es ist heiß. Nach Tagen des Unwetters und der wechselhaften fast schon April-Stimmung ist pünktlich zum Rottweiler Volksfest der Sommer zurückgekehrt. Lange haben die Leute auf das Volksfest warten müssen, das wegen der Pandemie zwei Jahre nicht angeboten werden konnte.

Umso größer waren jetzt Vorfreude und Erwartungen. Die Schausteller sind froh, endlich wieder ihrem Gewerbe nachgehen zu können. Die Menschen feiern es ausgelassen und lassen sich ein bisschen treiben im Getümmel.

Unterhaltung und Spaß

Volksfest, Kirmes, woanders heißt es Wasen – Begriffe, die alle für das Gleiche stehen: Unterhaltung und Spaß. Und Spaß haben sie. An diesem späten Samstagnachmittag sind es mehr die jungen Leute. Vielleicht ist es den Älteren noch zu heiß? Oder sie sind noch irgendwo im Garten beschäftigt?

Aber die Jugendlichen, junge Erwachsenen und viele Familien lassen es sich nicht entgehen. Zu sehen und zu hören sind Gesichter und Sprachen aus fast aller Herren Länder. Genauso abwechslungsreich ist das Angebot an Fahrgeschäften.

Kreisch-Effekt besonders groß

Was früher Boxauto hieß, ist heute "Ocean Drive", das frühere Dosenwerfen heißt heute "Hollywood Play", ist aber laut der Besucherschlange davor immer noch "up to date". Man muss dem Kind einfach einen tollen Namen geben.

"Break Dance" lässt vielleicht die Wagen mit den Mitfahrenden wie ein Wirbelwind um die eigene Achse tanzen und dazu noch im Kreis rotieren – früher hatte man "Kotzmühle" dazu gesagt. Hier und beim "Fighter" ist der Kreisch-Effekt der meist jungen Mädchen besonders groß. Und das muss schließlich sein – sonst meinen die Anderen womöglich, man hätte gar keinen Spaß.

Die neuen Tattoos

Während in der benachbarten Stadthalle bei einer Veranstaltung anscheinend dunkle Anzüge angesagt sind, ist beim Volksfest und immer noch 26 Grad Celsius legere Kleidung und oft auch mal bauchfrei angesagt. Schließlich will man die neuen Tattoos zeigen, wozu man schließlich lange genug kaum eine Gelegenheit gehabt hat.

Laufen scheint uncool zu sein

Die Unverbesserlichen ärgern sich schon mal, weil sie unbedingt zwischen Stadthalle und Aquasol auf dem sowieso schon überfüllten Parkplatz ihr Vehikel abstellen wollen und verstopfen damit hemmungslos die Zu- und Abfahrt. Am liebsten möchte man noch viel näher heranfahren, um ja keinen Meter zu Fuß zurücklegen zu müssen. Das ist ja schließlich uncool.

Dabei wären beim Freibad jede Menge Parkplätze frei, und ein schöner Spaziergang an der frischen Luft bei dem herrlichen Wetter täte doch gut. So setzt jeder beim Volksfest und drum herum andere Prioritäten. Jedem zur Freude, niemand zum Leid. Klingt fast wie Fasnet. Macht auch Spaß.