Bürgerfragestunde: Anwohner der Daimlerstraße beklagt sich über Geschwindigkeitsüberschreitungen

Vöhringen. Anwohner Gerhard Henkies beklagte den Verlust von Wohn- und Lebensqualität in der Daimlerstraße, da viele Fahrzeuge die erlaubten 30 Stundenkilometer überschreiten würden. "Es kann so nicht weitergehen", kritisierte er und nahm Bezug auf sein vorausgegangenes Schreiben an die Gemeindeverwaltung. Er forderte dazu auf, Tempo 30 mit vermehrten Geschwindigkeitskontrollen durchzusetzen.

Seit der Entfernung der Betonquader hat sich die Situation laut Henkies verschlimmert. "Selbst Entsorgungsfahrzeuge waren mit 60 Stundenkilometern unterwegs." Der Firmenchef habe ihm versprochen, mit den Fahrern zu reden. Die Antworten der angesprochenen Autofahrer seien hingegen "beschämend" gewesen. Er habe wiederholt Tempo 40 und 50 an der Geschwindigkeitsmesstafel abgelesen und selbst gemessen. Bürgermeister Stefan Hammer: "Für das Kontrollieren und Ahnden ist die Bußgeldstelle zuständig", kommentierte er die Eigeninitiative.

Henkies gab an, alle von ihm angesprochenen Anwohner seien überrascht bis entsetzt gewesen über die Entfernung der Pflanzkübel. Er kündigte eine Meinungsumfrage an. "In den 1980er- und 1990-Jahre galten die Pflanzkübel als das Nonplusultra der Verkehrsberuhigung. Inzwischen haben sich die Ansichten geändert", erklärte Hammer. Punktuelle Einschränkungen würden laut Expertenansicht zum gegenteiligen Effekt führen. Da werde nochmals rasch Gas gegeben, um "schnell noch vor dem Gegenverkehr durchzuflutschen". Deshalb seien lange Hindernisse von fünf bis sechs Fahrzeuglängen besser geeignet, den Durchgangsverkehr zu bremsen.

Die jüngste Einrichtung einer 30er-Zone in der Sulzer Straße habe gezeigt, dass die Bevölkerung bei diesem Thema geteilter Meinung sei. Auch im Gemeinderat herrscht laut Hammer ein "differenziertes Meinungsbild". Die Gemeinde könne Anträge stellen, die eigentliche Entscheidung treffe jedoch die Straßenverkehrsbehörde.

Zur Straßenüberquerung von Fußgängern beim Mühlbach bestätigte Hammer: "Wir haben die Gefahrenstelle erkannt." Ein Ingenieurbüro war bereits mit der Planung einer neuen, baulichen Lösung beauftragt worden, die jedoch keine Mehrheit im Gemeinderat fand. Die überarbeitete Planung soll bald vorgestellt werden.