An der in die Jahre gekommenen Verbandskläranlage werden umfangreiche Baumaßnahmen geplant. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder Bote

Abwasser: Gestank: Gutachten soll Maßnahmen aufzeigen / Kapazitätsgrenze erreicht

Schwerpunkt der Finanzplanung des Abwasserzweckverbands ist die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage. Unter den Zuhörern bei der öffentlichen Sitzung des Abwasserzweckverbands Oberes Mühlbachtal weilten auch eine Handvoll Zuhörer von der Sulzer Schillerhöhe.

Vöhringen. Sie erhofften sich neue Informationen zur Vorgehensweise zur Reduzierung der Geruchsbelästigung.

Verbandsvorsitzender Stefan Hammer nahm Stellung zur Klärschlammtrocknungsanlage auf dem Birkhof. Rein technisch gesehen habe es dort keine Probleme oder Ausfälle gegeben. Intensiv habe sich der Verband mit der ab dem Frühsommer aufgetretenen Geruchsbelästigung auf der Schillerhöhe beschäftigt. Das Zusammenwirken verschiedener Faktoren habe dazu geführt, dass es zu einer so starken Geruchsbelästigung gekommen sei, so Hammer. Die warme Witterung, bauliche Veränderungen und die Inbetriebnahme einer zweiten Anlage nannte er als mögliche Gründe.

Luftströme

Die Errichtung eines Schuppens habe dazu geführt, dass sich die Luftströme verändert hätten. Die Kumulation der beiden Geruchsquellen führte aus seiner Sicht dazu, dass sich die Belästigung erhöht hat. Hammer machte auch deutlich, dass der Abwasserverband Oberes Mühlbachtal nicht der alleinige Verursacher sei. Bei zahlreichen Gesprächen und Vor-Ort-Terminen sei deutlich geworden, dass der Verband tätig werden müsse, so Hammer weiter. Deshalb seien zur Verbesserung der Anlage 15 000 Euro eingestellt worden.

Ein zweites erweitertes Gutachten, das kurz vor seinem Abschluss stehe, soll konkrete Maßnahmen aufzeigen, wie die Situation verbessert werden kann. "Ich möchte die Baurechtsbehörde bei der Stadt Sulz in Schutz nehmen. Die Anlage wird über die Gewerbeaufsicht definiert. Von dort gab es keine negativen Stellungnahmen zu der Genehmigung", betonte Hammer.

Klärwärterin Nicole Sturm stellte den Betriebsbericht der Kläranlage in Bergfelden vor. Im vergangenen Jahr gab es keine großen Störungen. Die in die Jahre gekommenen Dichtungen seien porös und verursachten kleinere Störungen. Probleme bereite die fehlende Beckenkapazität. Der belüftete und unbelüftete Teil der Anlage wird in Bergfelden in einem Becken gefahren. Das führe dazu, dass die Sauerstoffanreicherung nicht optimal ablaufe. Speziell bei Stoßbelastungen werde dann die maximal erlaubte Stickstoffkonzentration erreicht, erklärte Sturm. Diese Situation verschlechtere sich von Jahr zu Jahr. Ergänzend führte Stefan Hammer aus, dass die Anlage an ihre Kapazitätsgrenzen stoße.

Verbandsrechnerin Maike Haug konnte Unterschreitungen der Planwerte in der Jahresrechnung 2017 ausweisen. Lediglich die Aufwendungen für die Energie waren höher als geplant. Die Jahresrechnung 2017 wurde von der Verbandsversammlung einstimmig angenommen. Der Ergebnishaushalt für 2019 weist 748 700 Euro aus. An Investitionsausgaben sind 1,1 Millionen Euro veranschlagt. Neben den Kosten für die laufende Unterhaltung der Kläranlage in Bergfelden ist der Grunderwerb des Grundstücks und eine zusätzliche Fläche für die Erweiterung von der Stadt Sulz in Höhe von insgesamt 90 000 Euro mit eingeplant.

Investitionen

Für den ersten Bauabschnitt der Sanierung ist eine Million Euro im Haushalt 2019 eingestellt. Die Aufwendungen der Ergebnisrechnung sollen aus der Betriebskostenumlage, der Grunderwerb der Kläranlage aus der Vermögensumlage finanziert werden. Die Kosten für die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage wird über eine Kreditaufnahme finanziert. Die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2019 bis 2022 sieht Investitionen von insgesamt 7,6 Millionen Euro vor. Für diesen Zeitraum sind Zuschüsse von 4,2 Millionen Euro beantragt. Dem von Haug vorgestellten Zahlenwerk stimmte die Verbandsversammlung zu.