Kommunales: Kindergartensituation längst nicht so dramatisch

"Bei uns in der Goethestraße ist im März noch Herbst", klagte Raimund Jauch im Rahmen der Bürgerfragestunde vor Bürgermeister Stefan Hammer und dem Gemeinderat. Aber auch der Kindergarten in Wittershausen gab Anlass zu einer Stellungnahme Hammers.

Vöhringen. Jauch forderte die Gemeinde auf, den "untragbaren Zustand" zu beenden und das alte Herbstlaub, das offenbar vor allem von den Pappeln auf Gemeindegrund herrührt, vom Bauhof entfernen zu lassen. Jauch betonte, er und seine Nachbarn hätten mehrfach das Laub auf ihren Privatgrundstücken weggeräumt, während die Gemeinde es versäumt habe, das Laub wenigstens ein einziges Mal nach dem letzten Blattfall vor Wintereinbruch wegzubringen. "Öffnen wir die Tür, weht uns der Wind die Blätter ins Haus." Alle bisherigen Aufforderungen seien vergeblich gewesen, man werde von einem zum anderen geschickt. Nun habe man "einfach die Schnauze voll".

Hammer betonte, er habe alle diesbezüglichen Bitten an den Bauhof weitergeleitet, doch die Gemeinde habe viele Bäume an vielen Stellen im Gemeindegebiet, und die Bauhofkapazität sei begrenzt. Personalfragen würden nichtöffentlich behandelt, bei den Debatten spielten auch die Kosten eine Rolle. Sein Eindruck: Unter normalen Umständen käme man mit der aktuellen Kapazität "im Ring herum", nur bei Krankheit würde man "rasch auf dem Zahnfleisch daherkommen". Ein externes Gutachten sei erstellt worden.

"Ich habe Verständnis für Ihr Problem und bin Ihnen dankbar, dass Sie es vortragen", fuhr Hammer fort. "Die Personalausstattung ist eine Ratsentscheidung. Das Gremium ist nun aufgefordert, darüber nachzudenken, ob eventuell im Herbst die Kapazität aufgestockt werden soll." Raimund Jauch fand, bei knappem Personal müsse über die Vergabe an einen Dienstleister oder über den Kauf oder die Anmietung einer geeigneten Maschine nachgedacht werden. Gerhard Schittenhelm sprach aus Erfahrung als betroffener Anwohner beim Friedhof. Dort räume die Gemeinde das Laub der Kastanien einmal im Herbst weg. Zusätzlich werde er selbst aktiv. "Das ist Natur, die Anlieger sollten die Reste versorgen."

Hammer bezog bei dieser Gelegenheit auch gleich Stellung zur Raumsituation im Kindergarten Wittershausen, nachdem der sich Elternbeirat in der vergangenen Ortschaftsratssitzung im Beisein von Hauptamtsleiterin Jasmina Warthmann dazu geäußert hatte.

Der Rathauschef zeigte sich erstaunt über die Wortwahl und konnte die Kritik nicht nachvollziehen. Vielleicht sei durch die frühere Unterbelegung der Eindruck entstanden, dass der Kindergarten bei der höheren Belegung nun zu klein sei. Die Platzverhältnisse seien jedoch in Wittershausen genauso, wie landauf, landab in den Kindergärten üblich. Das Verhältnis der Quadratmeter zur Gruppengröße stimme, die Betriebserlaubnis des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS) liege der Gemeinde vor. An der Einrichtung einer Bauecke außerhalb des Gruppenraums fand Hammer nichts Verwerfliches. Es sei zusätzlicher Spielraum geschaffen worden, in einem beheizten und belüfteten Mehrzweckraum, der geöffnet werden könne.

Hammer kündigte ein klärendes Gespräch mit der Elternvertretung unter Einbeziehung der Kindergartenleitung und des Ortschaftsrats an, um die Wogen zu glätten.