Das sieht man nicht alle Tage: Luka und Amalie Hauser-Banholzer haben während der Coronazeit zwei Lämmer großgezogen. Foto: (sb)

Luka und Amalie Hauser-Banholzer ziehen während der Coronazeit "Hugo" und "Hanni" groß.

Vöhringen - Da traute mancher seinen Augen kaum, was da auf dem Bürgersteig daher kam. Gemächlich trotteten zwei kleine Schafe und ein weißer Schäferhund einträchtig nebeneinander, geführt an der Leine. Nebenbei schnupperten die Schafe an den blühenden Wiesenblumen, blieben stehen, rupften hier und da ein Kräutlein aus, kauten, und schon ging es munter weiter unter der Aufsicht von Schäferhündin Kaia.

Woher rührt die Harmonie? Der neunjährige Luka, Sohn der Familie Hauser- Banholzer, wünschte sich ein besonderes Ostergeschenk. Er wollte etwas Gutes tun und einem Tier aus dem Tierheim eine Heimat bieten. Und dann erschien auf Facebook ein Beitrag von Hugo, der vom Mutterschaf nicht angenommen wurde. Sofort wurde zu einer Dame aus Haigerloch Kontakt aufgenommen, die nicht nur Hugo, sondern auch Hanni gerettet hatte.

Coronazeit beschert schöne Wochen mit Lämmern

Das Lamm war gerade einmal einen Tag alt. Beide Tiere eroberten die Herzen von Luka und seiner Schwester Amalie. Zu Hause im eigenen Tierpark wurden sie mit der Flasche großgezogen. Das bedeutete: viermal am Tag füttern und viel Zuwendung. Daraus entstand ein sehr enger Kontakt.

Inzwischen sind die Tiere drei Monate alt. Der Schulausfall wegen Corona ermöglichte den Zeitaufwand. "Die Coronazeit hat uns einige richtig schöne Wochen und intensive Erlebnisse beschert", war die einhellige Familienmeinung. Die zwei Lämmer sind gerne eine kurze Strecke mitgegangen. Das wurde beibehalten.

In dieser Zeit überbrachten die Kinder mittwochs immer einen Denkspruch und die Predigt von Pfarrer Gottfried Kircher an die Vöhringer Bürger. Einmal waren Fotos von zwei Schäfchen dabei. Alle Empfänger waren begeistert, und so wurde die Abschlusstour nach zwölf Wochen sogar mit Hugo und Hanni unternommen. "Dadurch konnte viel Freude und neue Hoffnung überbracht werden", schloss Simone Hauser-Banholzer.