Sitzung: Ortschaftsrat befindet sich auf Kandidatensuche / Baugesuch für eine Doppelgarage löst Diskussionen aus

Vöhringen-Wittershausen. In Sachen Kommunalwahlen am 26. Mai und Kandidatensuche für den Ortschaftsrat haben drei interessierte Bürger das Angebot der Ortsverwaltung zur unverbindlichen Infostunde genutzt. Im Anschluss bestand Gelegenheit, eine öffentliche Sitzung zu verfolgen. Holger Bässler ließ verlauten, dass er für die kommende Wahlperiode wohl nicht mehr kandidiere.

Drei Befreiungsanträgen für den Bau einer Doppelgarage für Privatbedarf in der Lupferstraße löste Diskussionen aus. Summe und Ausmaß der erforderlichen Befreiungen gingen einigen Ortschaftsräten zu weit. Auch ein Präzedenzfall wurde befürchtet. Statt Sattel- oder Walmdach war im Hinblick auf eine Fotovoltaikanlage ein Pultdach mit sechs Grad Dachneigung beantragt worden. Zusätzlich sollte die Baugrenze überschritten und die als Nebennutzung deklarierte Garage, die in einem "unüblichen Größenverhältnis" steht, vor der späteren Hauptnutzung, einem Einfamilienhaus, erstellt werden.

"Wozu gibt es einen Bebauungsplan, wenn dann doch alles befreit wird?", lautete die kritische Frage aus dem Gremium. Die Abmessungen ließen eher an eine Maschinenhalle als an eine Doppelgarage denken. Als "zu üppig" wurde die Überschreitung der Baugrenze um einen Meter inklusive Dachvorsprung um zwei Meter empfunden. Der Ortschaftsrat folgte dem Beschlussvorschlag der Gemeindeverwaltung nicht und lehnte das Befreiungspaket mehrheitlich ab. In nächster Instanz entscheidet der Gemeinderat darüber.

Genutzt wird der zuweilen als "Sitzungssaal" bezeichnete Raum im ersten Stock des Rathausanbaus in vielfältiger Weise: als Sitzungszimmer, Schulungs- und Versammlungsraum der Feuerwehr und Trauzimmer. Doch nach einem Blick in den Raum bevorzugten Brautpaare oft andere Örtlichkeiten, musste Kerstin Jauch feststellen. Der Sanierungsbedarf stand außer Frage, im Haushaltsplan sind 10 000 Euro dafür enthalten.

Nach einem Vorort-Termin des Feuerwehr-Abteilungskommandanten Michael Keck mit einem Malermeister stellte Andreas Haberer im Ortschaftsrat den Umfang der Renovierung vor. Es gehe um eine neue Decke, neue Bodenbeläge für das Sitzungszimmer, den Vorraum und die Toiletten sowie die Wandgestaltung. Die abgeteilte Küchennische soll entfallen, um den Raum zu vergrößern. Stattdessen sei ein Durchbruch an der Dachschräge zu einem ungenutzten Dachbodenraum im Gespräch, um dort eine Küche zu installieren – "nichts Großes, aber ausreichend für Getränke und ein paar Häppchen". Hierbei sei ein Balken zu ersetzen.

Eine erste, grobe Kostenschätzung belaufe sich auf 30 000 Euro. Darin nicht enthalten seien Heizkörper und die drei Türen zum Sitzungszimmer und zu den WCs. Mit Blick auf die Dachschrägen- und Deckenverkleidung räumte Haberer ein: "Wir wissen allerdings nicht, was dahinter steckt."

Mit Eigenleistungen der Feuerwehr und des Ortschaftsrats könne man etwa 8500 Euro einsparen. Als in der Diskussion Fragen nach einem etwaigen Austausch der Toiletten und nach der Beleuchtung und Medientechnik im Sitzungszimmer aufkamen, fasste Helmut Maier die Diskussion folgendermaßen zusammen: "Der Raum ist nicht mehr zeitgemäß und muss einmal richtig saniert werden. Dazu müssen wir wissen, was wir wollen." Eine Arbeitsgruppe des Ortschaftsrats soll sich in enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr mit den Wünschen und Anforderungen befassen.