Abwasser: Umfangreiche Baumaßnahmen werden nötig / Beginn des Projektes für Anfang 2020 geplant

Vöhringen. Durch Zuwächse bei der Bevölkerung in den an die Verbandskläranlage Bergfelden angeschlossenen Orten Vöhringen und Wittershausen ist die 39 Jahre alte Anlage an ihre Grenzen gekommen (wir berichten). Gewerbeansiedlungen führten zusätzlich zu einer Erhöhung des zu behandelnden Abwassers.

Aktuell ist die Anlage für 6000 Einwohner ausgelegt. Die neue Auslegung wird für 9999 Einwohner berechnet. Matthias Dreher vom Büro "dreher + stetter" stellte in der Versammlung des Abwasserzweckverbands Oberes Mühlbachtal den Planungsstand zur Sanierung und Erweiterung der Kläranlage vor.

Er kommt zu dem Schluss, dass die Belastung des Mühlbachs im Wesentlichen aus der Regenwasserbehandlung resultiert. In einem Gewässergutachten wird eine Aktualisierung des Regenwasserbehandlungskonzepts gefordert. Da die wasserrechtliche Erlaubnis bis zum 31. Dezember 2020 befristet ist, werden dann neue Einleitungsgrenzwerte vorgegeben. Um diese einhalten zu können sind interne Parameter im Ablauf der Anlage anzupassen.

Zur Einhaltung der Grenzwerte ist der Neubau eines Regenüberlaufbeckens mit einer Kapazität von 500 Kubikmetern notwendig. Nach den Berechnungen ist ein zusätzliches Belebungsbecken mit einer Kapazität von 1900 Kubikmetern nötig. Die Wassertiefe im bestehenden Nachklärbecken ist zu gering. Ein Neubau mit einer Wassertiefe von 3,75 Metern und einer Oberfläche von 372 Quadratmetern ist geplant. Am bestehenden Betriebsgebäude sind Umbauarbeiten notwendig, und der Neubau eines Maschinenhauses mit Kompaktanlage, Rechen und Sandfang ist ebenfalls geplant.

Um eine mögliche Erweiterungsfläche für einen Retentionsbodenfilter zur Verfügung zu haben, machte das Landratsamt die Vorgabe, dass der Mühlbach verlegt wird. Für den Neubau des Regenüberlaufbeckens sind Kosten in Höhe von 1,43 Millionen Euro angesetzt. Die Erweiterung der Anlage ist mit 6,25 Millionen Euro veranschlagt.