Das Naturschutz-Gremium mit Hans-Jörg Breitling (von links), Kathi Kanniga, Matthias Klose und Simone Hauser-Banholzer mit Tochter Amalie setzt sich für Nachhaltigkeit und Naturnähe ein. Fotos: Vögele Foto: Schwarzwälder Bote

Serie: Das Gelände von Hauser Massivbau wird Schritt für Schritt in eine naturnahe und insektenfreundliche Zone verwandelt

Hohe Wiesen, Bienenkästen und alles etwas wild auf dem Gelände einer Fertigbaufirma? Mancher Spaziergänger und mancher zukünftige Hausbauer wird sich vielleicht schon gewundert haben.

Vöhringen. Rund um das Firmengelände von Hauser Massivbau, um deren Musterhäuser und im Privatgarten sind Blühflächen und Kräuterwiesen entstanden – ein recht ungewöhnlicher, aber schöner Anblick. Anliegen der Geschäftsführung Simone Hauser-Banholzer und Rainer Banholzer, ja überhaupt der ganzen Familie Hauser, ist es, zu zeigen, wie jeder für die Natur und den Erhalt der Artenvielfalt auf einfache Art etwas tun kann.

Die Blühflächen, erzeugt durch eine ausgesäte Blühmischung im Dreifelderwechsel, tragen im Frühjahr, Sommer und Herbst jeweils ein anderes Blühkleid und dienen als Nahrungsquelle für Bienen und Insekten. Sie werden nur noch zwei Mal jährlich gemäht. Der Grasschnitt beziehungsweise das Heu dient als Futter für die Tiere der kleinen Hauser-Tierwiese bei der Rötenmühle, die wiederum artgerecht gehalten werden.

Viele Projekte entstehen auch in Kooperation mit der Grundschule

Eine Gartenbaufirma aus Binsdorf, spezialisiert auf naturnahe Gärten und insektenfreundliche Firmenanlagen, begleitet das Vorhaben. Die Bienenvölker werden von Mellifera betreut, einem Verein für wesensgemäße Bienenhaltung in der Fischermühle. Durch die Blühflächen verläuft ein Grasweg. Vorgesehen sind auch Strauchgruppen und Bäume. Geplant ist, das Gelände in zwei weiteren Abschnitten bis zur Rötenmühle und die Wiese jenseits des Baches langfristig in eine lehrreiche und naturnahe Zone zu verwandeln, für die im Moment die Ökopunkte bewertet werden. Bei der unteren Naturschutzbehörde wird bereits beraten, wie es auf der Wiese bei der Rötenmühle weitergehe.

Am unteren Firmenbau ist eine Wandbegrünung mit Wildbienenhäusern angedacht. Eine bewohnte Parzelle hängt bereits in der Nähe des Firmeneingangs an einer begrünten Steingabione.

Die Firma Hauser unterstützt auch die Naturforscher- AG der Grundschule mit Lothar Ellinger und Marie Holler, die den Bienenaktionstag in der Fischermühle verbrachten. Im Herbst werden 2500 verwildernde Blumenzwiebeln als Gemeinschaftsaktion der Mitarbeiter und der Schule gepflanzt.

Als Anregung für Kunden und Mitarbeiter, statt eines Steingartens einen Naturgarten zu pflegen, wird darüber hinaus ein Vortrag angeboten. Referent ist Matthias Klose-Kanniga aus Binsdorf, Imker und Spezialist für naturnahe Gärten mit heimischen Aussaaten.

Alle Themen werden von den Eheleuten Klose-Kanniga, Simone Hauser-Banholzer und Rainer Banholzer, Seniorchef Heinz Hauser, Hans-Jörg Breitling und Thomas Prügel im Naturschutz-Gremium ausgearbeitet. Natur und Nachhaltigkeit soll bei Hauser nicht nur vor Ort im Garten jederzeit gesehen und erlebt werden, sondern auch beim Hausbau. Die Firma denkt bei ihren Häusern schon lange nachhaltig. Bereits vor 20 Jahren wurde das erste Passivhaus gebaut.

In unserer Sommerserie beschäftigen wir uns mit Naturparadiesen, die wichtige Lebensräume oder Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen darstellen. Wir berichten dabei auch über Menschen, die solche Biotope anlegen und sich darum kümmern. Gerne nehmen wir dazu Vorschläge entgegen.