Die Wanderausstellung zur Fußball-WM in Brasilien ist eröffnet. Von links: Kim Grathwol, Maike Haug (Auszubildende sowie die Kämmerin im Vöhringer Rathaus), Daniel Ruscheinsky von der Autohofkette, zwei junge Fußballfans, Betreiberin Evelyn Kartal und ihr Mann Ahmet Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Showtruck mit Kino macht Station auf dem Vöhringer 24-Autohof / Ausstellung bis 9. September zu sehen

Von Marzell Steinmetz

Vöhringen. Jubel, Entsetzen, Schadenfreude: Die Wanderausstellung "7:1 Triumph und Tragödie" zeigt die verschiedenen Facetten der Fußball-WM 2014 in Brasilien auf. Gestern ist sie auf dem 24-Autohof in Vöhringen eröffnet worden.

Herzstück der Ausstellung ist der Truck vor dem Restaurant des Autohofs, den Evelyn Kartal betreibt. Gleich nach der offiziellen Eröffnung gestern Nachmittag schauten auch schon die ersten Besucher herein.

An den Wänden hängen Fotos von Guido Baumann. Der Fotograf, der weltweit unterwegs ist, machte Schnappschüsse, unter anderem vom Public-Viewing in Elendsvierteln. Dort war eine wesentlich größere WM-Begeisterung festzustellen als in in den besseren Wohngegenden, erfährt der Besucher. Doch es gibt auch kritische Einblicke: In Rio de Janeiro wurde beispielsweise das Militär in den Favelas eingesetzt, um Drogenbanden zu bekämpfen und Ausschreitungen während der Fußballspiele zu verhindern.

Die Weltmeisterschaft wird hier, wie Projektleiter Maximilian Lang erläuterte, nicht aus Sicht der Deutschen – diese wurde ja auch schon zur Genüge dargestellt –, sondern aus der Perspektive des Gastgeberlandes gezeigt.

Dafür steht auch der Titel: "7:1" hat die deutsche Nationalelf im Halbfinale gegen Brasilien gewonnen. Man bekommt einen Eindruck, was eine solche Niederlage für eine Fußballnation bedeutet. Neben Trauer und Entsetzen reagierten die Brasilianer auch mit Schadenfreude, Häme und Selbstironie, wie die Karikaturen auf der Außenwand des Lastzugs dokumentieren.

Sehenswert ist aber auch das großformatige, im Original vorhandene Bild des brasilianischen Künstlers Cajo Nascimento. Er malte das pulsierende Leben auf der Copacabana. Zu sehen ist auf der Leinwand etwa die Christus-Statue hoch über Rio, der Zuckerhut mit Seilbahn, das Fußballstadion und zahlreiche feiernde Fußballfans.

Für Kinoatmosphäre ist auch gesorgt. Auf der Leinwand läuft ein Film der Deutschen Welle mit Szenen aus aller Welt, die sich nach Mario Götzes 1:0 im Finale gegen Argentinien abgespielt haben. An der Außenwand des Restaurants ist ein Bild mit den deutschen Nationalspielern aufgestellt. Dort kann man in lustiges Erinnerungsfoto knipsen. Es sind außerdem drei Monitore aufgestellt, in denen kleine Filme unter anderem mit Cartoons ablaufen. Das kann man sich neben dem Essen anschauen.

Der Eintritt ist frei. Wer in einem Fußballtrikot kommt, erhält als Geschenk einen kleinen Lederball. Solche Bälle werden auch verkauft, um damit ein Sozialprojekt in Rio de Janeiro zu unterstützen.

Vöhringen ist die letzte Station der Wanderausstellung auf den insgesamt elf 24-Autohöfen. Rund 25 000 Besucher seien bereits gezählt worden, teilte Lang mit. Die Ausstellung bleibt in Vöhringen bis zum 9. September, bevor der Showtruck zur Internationalen Autoausstellung nach Frankfurt fährt.