Die Gefahrenstelle Daimlerstraße, vom Fußweg am Mühlbach aus gesehen: Der Spielplatz befindet sich hinter dem Bus und der Hecke. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Fahrbahnüberquerung: Verkehrsberuhigung durch bauliche Verengung mit elf Ja-Stimmen beschlossen

Schon mehrfach stand die Daimlerstraße im Mittelpunkt intensiver Diskussionen im Gemeinderat. Erst wurden die Pflanzkübel auf Antrag entfernt, dann mehrten sich die Beschwerden der Anwohner über Geschwindigkeitsverstöße in der 30er-Zone.

Vöhringen. Insbesondere ein Bürger machte seinem Ärger mit Briefen und mindestens drei Bürgerfragen Luft. Er forderte verstärkte Geschwindigkeitskontrollen. Zusätzlich zeichnete sich beim Spielplatz am Mühlbach eine Gefahrenstelle ab, wo Fußgänger – insbesondere Kinder – die gut sieben Meter breite Straße queren. Eine bauliche Maßnahme zur Fahrbahnverengung und Verkehrsberuhigung soll Abhilfe schaffen und als Querungshilfe für Fußgänger dienen. Der erste Planentwurf des Büros Ohnmacht Ingenieure war den Gemeinderäten im Oktober 2018 vorgestellt worden und bei der Mehrheit wegen einer Länge von 16,3 Metern und Gesamtkosten von 31 700 Euro durchgefallen.

Elf Monate später stellten Bernd Ohnmacht und Bürgermeister Stefan Hammer nun die überarbeitete Planung vor, die bereits mit dem Landratsamt und der Polizei abgeklärt wurde. Sie geht statt von bisher 27 600 Euro nun von rund 18 000 Euro an Baukosten brutto aus und ist noch 13 Meter lang. Ohnmacht sprach von einer erforderlichen Sichtweite von 22 Metern, einer Durchfahrbreite von 3,75 Metern und einem mit Warnbaken versehenen barrierefreien Korridor.

Sperr- und Parkflächen werden nicht markiert

Da der Gemeinderat inzwischen in neuer Zusammensetzung tagt, wurde der aktuelle Vorschlag rege diskutiert. Während Axel Plocher (FWV) die "starke Frequentierung" durch Kinder aufgrund eigener Momentaufnahmen hinterfragte, bezeichnete Familienvater Thomas Schmidt (FBV) die Maßnahme als wichtig und notwendig. Er erkundigte sich, ob die Fußgängerquerung optisch markiert werden kann. Laut Ohnmacht ist, sofern das Landratsamt zustimmt, allenfalls eine gestrichelte Linie denkbar, denn "es wird kein Zebrastreifen".

Andreas Scheu (CDU) fand, Kraftfahrer müssten ohnehin vorsichtig sein, da man durch parkende Autos zum Slalomfahren gezwungen sei. Angelika Stierle (FWV) und Kornelia Ullmann (FBV) schlugen vor, das Parken durch schraffierte Sperrflächen und eingezeichnete Parkflächen zu regeln, um Sichteinschränkungen zu vermeiden. Andrea Kopp (CDU) warnte vor Beeinträchtigungen bei den Grundstückszufahrten. Helmut Maier (FWV) plädierte für einen Heckenrückschnitt am Spielplatz und die Überwachung des Tempolimits. Bürgermeister Hammer sprach sich gegen das Parkverbot und eine allzu starke Gängelung der Bürger aus. Er verwies darauf, dass ohnehin eine Rettungsgasse von 3,5 Metern freigelassen werden muss. Das bestätigte Norbert Burkhardt (CDU), Polizeibeamter von Beruf.

Umsetzung wohl erst im kommenden Jahr

Außerdem seien die an der Fahrbahn angebrachten Gefahrenschilder "Achtung Kinder" höherwertiger eingestuft als "Zone 30", sagte Burkhardt. Durch die Umsetzung der neuen Planung würden die Ziele Querungshilfe und Verkehrsberuhigung erreicht, die lange Vorbereitungsphase kritisierte Burkhardt aber. Hammer räumte ein, dass eine Ausschreibung im Jahr 2019 wegen voller Auftragsbücher der Baufirmen wenig Sinn mache. Er geht deshalb davon aus, dass die Umsetzung 2020 erfolgen werde.

Trotz dieser intensiven Diskussion wurden keine Anträge aus dem Gremium gestellt. Die Ratsmitglieder gaben die vorgestellte Planung zur Einengung der Daimlerstraße und die Vorbereitung zur Auftragsvergabe mit elf Ja-Stimmen, vier Gegenstimmen und einer Enthaltung frei. Drei Zuhörer hatten sich besonders für dieses Thema auf Punkt sechs der Tagesordnung interessiert, denn sie verließen den Sitzungssaal trotz der weiteren sieben Tagungsordnungspunkte.