Glaube: Kirche steht vor großen Herausforderungen / Distrikte schrumpfen / Wahlen im Dezember

"Kirche in der Zukunft – Wo geht unsere Gemeinde hin?" war das Thema der Gemeindeversammlung der evangelischen Kirchengemeinde im Gemeindehaus.

Vöhringen. Einführend stellte Pfarrer Gottfried Kircher die gegenwärtige Situation mit einer steigenden Zahl an Konfessionslosen in der Gesellschaft fest, die eine Wandlung der Kirche notwendig mache, um nicht "auszubluten". Das "Abenteuerland", die Glaubenskurse oder "Schwäbisch predigen" sind bereits Ausdrucksformen dieses Wandels, mit denen sich die Gemeinde dem Trend stellt.

Weniger Pfarrstellen

Durch die Schrumpfung der Gemeinden sieht die Landeskirche in ihrem Pfarrplan 2024/2030 eine Reduzierung der Pfarrstellen vor. Für den Kirchenbezirk Sulz bedeutet das eine Dezimierung der kirchlichen Nahbereiche (Distrikte) von sechs auf vier mit je etwa gleich vielen Pfarrstellen und Gemeindegliedern. Vöhringen gehört dann zum Bereich Kleiner Heuberg-Mühlbachtal und behält zunächst noch seine Pfarrstelle.

Eine Zusammenarbeit und Ausweitung der Gemeindearbeit mit Bergfelden und Wittershausen wird angedacht. Parallel dazu soll in den vier Nahbereichen jeweils eine Diakonenstelle verankert werden, deren Dienstumfang für den Nahbereich Mühlbachtal-Kleiner Heuberg mit Seniorenarbeit, Angeboten im Bereich Ganztagsschule und Religionsunterricht vorgestellt wurde. Als größte Veränderung in der Kirchengemeinde erschien der mit der "Box" umgestaltete Kirchenraum, der auch außerhalb auf viel Interesse gestoßen war und nun in positiver Weise genützt wird. Vieles sei noch gewöhnungsbedürftig, "aber langsam bewegen wir uns auf die Menschen zu". Es ist ein Anfang der Vision "Treffpunkt Kirche im Dorf", so war von Kircher zu hören.

Für 2019 stehen der Zaun um das Gemeindehaus an sowie die Sanierung der Eingangstüren der Kirche und der Anbau einer festen Rampe zum barrierefreien Eintritt ins Gotteshaus.

Der zweite Themenblock hatte die Arbeit des Kirchengemeinderates im Blickfeld. 2019 im Dezember stehen Neuwahlen an. Eine Fotoshow ließ die Amtsperiode 2013 bis 2019 Revue passieren. Die Aufgaben des Kirchengemeinderates waren Ausgangspunkt für weitere Überlegungen über die Funktion und die Wichtigkeit des Gremiums. Kirchengemeinderat zu sein, ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, die einerseits durch das Gestaltenkönnen reizvoll ist, andererseits aber auch Mühe macht und deshalb auch Anerkennung und Lob verdient. Geworben wurde für die Kandidatur und für die Wahl am ersten Advent.