Die britischen Schüler, mit deren Bus ein 90-jähriger Autofahrer kollidiert war, sind inzwischen alle in die Heimat zurückgekehrt. Foto: Marc Eich

Unfallverursacher konnte bislang nicht befragt werden. Schüler aus Großbritannien zurück in Heimat. Mit Video

Vöhrenbach - Mehr als eine Woche nach der Kollision eines Autos mit einem britischen Reisebus in Vöhrenbach schwebt der 90-jährige Autofahrer noch immer in Lebensgefahr. Der Mann liege im Krankenhaus und konnte noch nicht befragt werden, war vom Polizeipräsidium Tuttlingen zu erfahren. Ein Rettungshubschrauber hatte den Unfallverursacher in eine Klinik geflogen.

Der Reisebus aus Großbritannien war mit 80 Menschen besetzt - 73 davon waren Schüler. Bei dem Unfall wurden der Beifahrer des rechtslenkenden Busses schwer und neun Schüler zwischen 13 und 15 Jahren leicht verletzt. Alle konnten jedoch am Tag nach dem Unglück die Klinik bereits wieder verlassen und die Heimreise antreten. In der Vöhrenbacher Festhalle war ein Großteil der Jugendlichen betreut worden, mehrere hatten einen Schock erlitten.

Auch der Bus ist inwischen wieder zurück in Großbritannien. "Ein Spezialtransporter hat ihn abgeholt und überführt", erklärt Thomas Kalmbach, Pressesprecher beim Polizeipräsidum Tuttlingen.

Aufgrund der großen Anzahl an Beteiligten hatte die Leistelle Schwarzwald-Baar einen so genannten Manv-Alarm ausgelöst – der Massenanfall von Verletzten (Manv) tritt dann in Kraft, wenn eine große Zahl von Betroffenen versorgt werden muss. Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und Malteser aus dem gesamten Landkreis waren nach Vöhrebach beordert worden, um die dort tätigen Ortsvereine zu unterstützen.

Die Zusammenarbeit zwischen DRK, Feuerwehr, Polizei und Malteser habe reibungslos funktioniert, resümiert Kalmbach. Auch vom Leiter der betroffenen Schülergruppe bekamen dies die Einsatzkräfte bestätigt. "So eine sichere und professionelle Betreuung gebe es in England nicht, hat er gelobt", so Kalmbach.

Die Schüler waren in einem Hotel in Titisee-Neustadt untergebracht gewesen und am Unfalltag auf dem Weg zu einem Ausflug. Woher genau sie stammen, ist nicht bekannt.

Unfall war auch Thema in britischen Medien

Zur Unfallursache kann noch immer keine abschließende Aussage getroffen werden. "Helfen könnte uns da nur der 90-Jährige", so Kalmbach. Der aber liegt weiter in kritischem Zustand im Krankenhaus und konnte bislang nicht befragt werden. Der Mann war bei dem Unfall in seinem Auto eingeklemmt worden. Mithilfe von Rettungszylindern musste der Vorbau des Audi nach vorne gedrückt werden, um den 90-Jährigen befreien zu können.

Festgestellt werden könne aktuell, dass am Auto keine technischen Mängel vorlagen und Alkohol bei dem Unfall keine Rolle gespielt habe. Der 90-jährige Autofahrer war zwischen Vöhrenbach und Furtwangen auf die linke Fahrspur gekommen und frontal mit dem Reisbus kollidiert.

Auch britische Medien hatten über den Unfall berichtet, unter anderem Telegraph, Daily Mail und The Sun.