Beförderte und Geehrte mit Kommandant und Dienstherr (von links): Patrick Hellenschmid, Bürgermeister Robert Strumberger, Gesamtkommandant Hansjörg Ketterer, Bernd Fleig, Edgar Bärmann, Edgar Schwörer und Thomas Demattio. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Verhalten bei schweren Unfällen missfällt auch Kommandant / Fortbildungen sichern Schlagkräftigkeit der Aktiven

Von Hans-Jürgen Kommert

Vöhrenbach. Zur 157. Generalsversammlung der Gesamtwehr Vöhrenbach begrüßte Kommandant Hansjörg Ketterer neben fast allen Mitgliedern der verschiedenen Abteilungen das Oberhaupt von Wehr und Gemeinde, Bürgermeister Robert Strumberger sowie zahlreiche Gemeinde- und Ortschaftsräte.

Schriftführer Christian Murzko berichtete von den zahlreichen Antritten der aus aktuell 123 Aktiven und 14 Jugendlichen bestehenden schlagkräftigen Truppe. Proben, Besprechungen auf kommunaler und interkommunaler Ebene, aber auch Besuche befreundeter Wehren stellten dabei die Hauptgründe. Er zeigte auch auf, dass zahlreiche Fortbildungen dafür sorgen, dass Vöhrenbachs Aushängeschild Feuerwehr auch schlagkräftig bleibt. Rolf Haase und Hansjörg Ketterer sind als Ausbilder kreisweit tätig. Sie bilden Truppmann Teil 1 aus, Hansjörg Ketterer ist noch Schiedsrichterobmann und Stellvertreter des Kreisbrandmeisters.

Über viele Proben, aber auch Spiel und Spannung konnte Jugendleiter Moritz Winker berichten. Neben den normalen Proben gab es eine gemeinsame mit dem Jugendrotkreuz und mit den Großen.

Bei der Reinigung des Schwimmbads sei man beteiligt gewesen – und natürlich waren 24-Stundenübung und Zeltlager wieder Höhepunkte.

Aus der Hammricher Abteilung mit 28 Aktiven zählte Arnold Frank die zahlreichen Aktivitäten auf, aus Langenbach berichtete Willi Kreuz über die 20 Aktiven. Stefan Demattio rückte die Uracher Einsätze ins rechte Licht. Die 44 Männer sind mit einem Probenbesuch von 86 Prozent allzeit bereit.

Oliver Schrenk als Stellvertreter des Vöhrenbacher Kommandanten blieb es vorbehalten, alle 24 Einsätze der Gesamtwehr aufzuzählen, bei denen in unterschiedlicher Konstellation auch die Teilortswehren beteiligt waren – mit den Ausnahmen Waldrast und der Überlandhilfe beim Sägewerk Blessing in Eisenbach Schollach, wo alle gemeinsam Zugange waren.

Von der technischen Hilfeleistung über Ölspuren und Ölsperren in der Breg über die Entfernung von Wasser aus Gebäuden gab es vielerlei Einsätze, mehrere Brände inbegriffen. Der Herbststurm am 21. Oktober forderte sie gleich mehrfach, da an zahlreichen Stellen der Landes- und Bundesstraßen Bäume die Fahrbahn blockierten. Neben den tatsächlichen Einsatzfällen kam es auch immer wieder zu Fehlalarmen. "Uns ist ein Fehlalarm allemal lieber als ein nicht oder spät gemeldeter Brand; wären im Nebengebäude der Waldrast Brandmelder installiert gewesen, hätte es sicher nicht zur spektakulären Rettung der Bewohner kommen müssen – und womöglich wäre es auch nicht zum Totalschaden gekommen", mutmaßte Ketterer.

Schwere Unfälle, bei denen die Gaffer sich mit Handyfotos und Video-Clips hervortaten, riefen den Unmut der Wehrmänner und des Kommandanten hervor. "Selbst die Presse fragt vorher an, ob sie Bilder machen dürfe", nannte Ketterer Gründe für seinen Zorn. Besonders spektakulär wurde ein ganz besonderer Einsatz in Urach, bei dem ein Pferd aus einer Jauchegrube gerettet wurde. Und – die Führungsgruppe C Bregtal bewies einmal auch im vergangenen Jahr, dass man sie nicht umsonst ins Leben gerufen hat. Bei mehreren Großereignissen sorgte sie für den notwendigen Überblick.

Für die Altersmannschaft mit ihren 58 Mann berichtete Franz Kienzler über eher kameradschaftliche Termine wie den Floriansgottesdienst in Bräunlingen, Wanderungen und einem Ausflug.

Über die Nachfolge des ausscheidenden Kreisbrandmeisters Manfred Bau konnte Hansjörg Ketterer berichten, dass Florian Vetter ab dem 1. April dieses Amt bekleiden wird, Bau wird ihn aber noch zwei Monate aus dem Hintergrund unterstützen. "Wir können stolz auf euch sein, eure Einsätze geht ihr voll motiviert an und ihr pflegt eine gute Kameradschaft", betonte Bürgermeister Robert Strumberger, besonders freue ihn, dass mit Ketterer einer aus Vöhrenbach den Kreisbrandmeister unterstütze.

Gerechnet hatte der Gesamtkommandant, der über die Kosten der Feuerwehr eines herausstellte: "Die Feuerwehr, die Leben rettet, kostet den Bürger pro Kopf 35,40 Euro, die Schule (83,91, der Kindergarten (73 Euro) oder der Winterdienst (79) sind da wesentlich teurer", wusste er zu berichten.

Vöhrenbach (hjk). Eine Anfrage von Franz Kienzler zum Thema Feuerwehr der Partnerstadt Morteau konnte Kommandant Ketterer nicht zufriedenstellend beantworten: Es gebe nach dem Massenaustritt vor einigen Jahren keinen Kontakt mehr mit der dortigen Feuerwehr, daher wisse er nicht, ob eine Abordnung zum Jubiläum komme.

Kommandant Ketterer sprach neben Beförderungen auch besondere Ehrungen aus: Seit 35 Jahren im Dienst ist Thomas Demattio, der seitens der Stadt zum Ehrenmitglied ernannt wird und mit der silbernen Floriansmedaille bedacht wurde. 25 Jahre im Dienst ist Bernd Fleig. Zum einen besitzt auch er nun die Floriansmedaille in Bronze, zum anderen wurde er auch mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes in Silber ausgezeichnet. Seit 20 Jahren gehört Giovanni Augiello der Feuerwehr an. Eine besondere Ehrung wurde auch dem langjährigen Gerätewart Edgar Bärmann zuteil: Er wurde mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Bundes in Bronze bedacht. Zum Löschmeister wurde Patrick Hellenschmid aus der Abteilung Hammereisenbach, Edgar Schwörer aus der Abteilung Langenbach sogar zum Hauptlöschmeister befördert.