Das Verkehrsgewühle in Villingendorf nervt Verkehrsteilnehmer und Bewohner gleichermaßen. Foto: Zelenjuk

Schwierige Situation in Villingendorf: Nadelöhr bringt viel Blechgedränge. Lärm und dicke Luft nerven.

Villingendorf - Seit einer Woche wird der Verkehr aus Schramberg in Richtung Rottweil über Villingendorf umgeleitet. Für betroffene Autofahrer und Anwohner ist es eine Herausforderung der besonderen Art.

Lärm und dicke Luft werden teilweise als großes Ärgernis angesehen. Die große Mehrheit aber zeigt Verständnis für das starke Verkehrsgewühl.

"Es gibt deutlich mehr Verkehr, auch hier am Kreisel", sagt Patrick Schuck von der Landbäckerei Geiger in der Rottweiler Straße. "Es fängt schon um 5 Uhr morgens an. Besonders zur Berufsverkehrszeit geht es schleppend voran", weiß er. "Als vor Kurzem ein Krankenwagen durchwollte, war es nicht so einfach", schildert Schuck.

Heiko Obergfell sieht in der Umleitung vor allem für die Anwohner eine Beeinträchtigung. "Aber was soll man machen? Ich bin selber Bauarbeiter. Ich weiß: Manchmal geht es halt nicht anders", meint er. Auch Gretel Schwarz hat Verständnis: "Wenn man fahren will, dann muss man ja auch die Straßen richten." Sie selbst wohne "ein bissle weiter weg", vom Lärm bekomme sie nicht so viel mit. "Beim Fahren muss man schon mehr Zeit einplanen. Oder man nimmt die Ausweichstrecke", erklärt Gretel Schwarz. Ähnlich sehen es viele andere Autofahrer: "Es ist stressig, aber das muss halt wohl so sein."

Weniger entspannt sind die Anwohner in der Hochwaldstraße und in der Rottweiler Straße. "Das haben wir schon mehrmals durchgemacht", sagt eine Anwohnerin seufzend. "Aber die Baustelle ist da. Was kann man machen?"

Hans-Peter Rau, der in seinem Haus in der Rottweiler Straße nun keine Fenster kippen kann, bestätigt: "Vor zwei Jahren hatten wir schon mal das Gleiche". Nun ist wieder viel Geduld gefragt. "Wenn es nur eine Woche wäre!", regt er sich auf. Rau ist überzeugt, dass man die Umleitung besser hätte planen können. "Es herrscht ein Chaos", stellt er fest. Vor allem die langen Transporter mit Anhänger hätten an der Kreuzung Hochwaldstraße/Rottweiler Straße Schwierigkeiten beim Abbiegen. "An der Ecke müssen sie ausholen und quälen sich herum. Warum kann man sie nicht einfach mit der entsprechenden Beschilderung geradeaus fahren lassen und dann auf die Bundesstraße", fragt Rau.

Äußerst belastend findet die Umleitung auch Jose Garcia, der ebenfalls in der Rottweiler Straße wohnt. "Es ist schlimm. Fenster lassen wir zu. Und oft beginnt ja noch die Huperei", schildert er. Die Fußgänger-Absperrung habe man schon zweimal korrigieren und wieder richten müssen.

"Die großen LKWs fahren da einfach mit den Rädern drauf und schieben den Absperrzaun zur Seite", sagt Garcia. "Was ist, wenn die Schule beginnt? Klar müssen die Baustellen gemacht werden. Aber das hier ist nicht normal", empfindet er.