Feuerlöschen wie anno Tobak in Villingendorf: Eine Kette mit Wassereimern wird gebildet; hier muss jeder, wirklich jeder, auch der Bürgermeister, mithelfen (linkes Bild). Eine alte Feuerwehrspritze aus Irslingen kommt zum Einsatz und verlangt nach starken und ausdauernden Mannen (rechtes Bild). Fotos: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Historische Feuerwehrhauptprobe in Villingendorf / Männer pumpen und löschen mit alten Feuerwehrspritzen

Von Martina Bantle

Villingendorf. Anlässlich der 875-Jahrfeier der Gemeinde Villingendorf entschloss sich die Feuerwehr, ihre Hauptprobe mit historischen Gerätschaften abzuhalten.

Brandobjekt war das Eckhaus Oberndorfer Straße/Im Gässle. Kommandant Robert Flaig bediente eine mechanische Sirene, worauf die ersten Feuerwehrmänner mit einer alten Spritze aus Bad Dürrheim anrückten. Einige Männer rannten durch die Straße und schrien: "Es brennt!" Um das nötige Wasser herbeizuschaffen, mussten Eimer gefüllt und herangetragen werden.

Bürgermeister Karl-Heinz Bucher, Gemeinderäte und zahlreiche Zuschauer bildeten eine Kette mit Wassereimern, wie es bis 1920/30 noch üblich war. Früher musste in jedem Haus ein Wassereimer vorhanden sein.

Anschließend wurde eine alte Feuerwehrleiter aus Holz herangefahren, auf deren Spitze sich Kaminkehrer und Feuerwehrmann Stefan Sekinger begab. Zuletzt wurde noch eine alte Feuerwehrspritze aus Irslingen herangeschafft. Immer wieder mussten die Männer beim Pumpen abgelöst werden. Für Verpflegung war automatisch gesorgt. Ein Metzger kam mit Würsten, ein Bäcker mit Brot und ein Bauer mit Most. Kommentiert wurde die historische Feuerwehrübung von Kommandant Flaig.

Das DRK Villingendorf beteiligte sich nicht bei der Übung, da der Ortsverein keine historischen Gewänder hat. Aber die Mitglieder teilten frisch gepressten Apfelsaft aus. Diese historische Feuerwehrübung stieß auf großes Interesse bei der Bevölkerung. Besonders interessiert war die Alterswehr, die das Geschehen in unmittelbarer Nähe beobachtete.