Finanzen: Villingendorfer Gemeinderat mit Investitionen bis 2021 vertraut gemacht / Barrierefreiheit für Kirche

Die Arbeiten am 2018er-Haushaltsplan der Gemeinde Villingendorf sind recht weit fortgeschritten. Mit dem Blick ins Investitionsprogramm bis 2021 nähert sich der Gemeinderat der Verabschiedung des Zahlenwerks, die für den 29. November vorgesehen ist.

Villingendorf (apf). Natürlich spielt die neue Mehrzweckhalle in der sogenannten mittelfristigen Finanzplanung die erste Geige. Dafür wurde ja auch akribisch seit Jahren hingearbeitet. Die Zeit für Sichtbares kommt 2019 und 2020. Als Baubeginn wird laut Kämmerer Michael Hardtmann das Frühjahr 2019 angestrebt. Mit den Ausgaben geht es 2018 los (600 000 Euro), sie steigern sich 2019 auf 5,0 Millionen Euro, fallen dann 2020 mit 2,0 Millionen Euro ab und laufen 2021 mit einer Restfinanzierung von 200 000 Euro aus. So jedenfalls die Planung.

Die Gemeinde hofft natürlich, bei der Finanzierung satte Zuschüsse zu erhalten, und hat bei verschiedenen Stellen vorgefühlt, Anträge gestellt und setzt gewisse Erwartungen in die Leistungsfähigkeit der Töpfe des Landes und des Sports. 763 000 Euro hat der Kämmerer bei den Fachzuschüssen aufgelistet: 500 000 Euro Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, 168 000 Euro Sportförderung und 95 000 Euro Schulbauförderung.

Ein größerer Teil soll vom Ausgleichstock des Landes kommen. Zwar sollen Anträge über 2,1 Millionen Euro in den Jahren 2018 bis 2020 gestellt werden, doch die Verwaltung dämpft zu hohe Erwartungen. Es könnten auch 600 000 Euro weniger werden, die bewilligt würden. Je nachdem was im Landkreis insgesamt in diesen Jahren beantragt und genehmigt werde. So bleibt es nicht aus, dass die Gemeinde an ihre angesparten Rücklagen ran und Kredite aufnehmen muss.

Schulden sinken und steigen

Als ein sichtbares Zeichen erweist sich der Schuldenstand. War er Ende 2016 pro Kopf auf 305,62 Euro, sinkt er Ende 2017 wahrscheinlich auf 271,30 Euro und Ende 2018 auf 244,55 Euro (Bürgermeister Karl-Heinz Bucher: "Historischer Tiefstand"), um Ende 2019 (etwa 3300 Einwohner) auf 826,44 Euro und Ende 2020 auf 975,99 Euro zu steigen. Doch dies sind rechnerische Planzahlen. Erst die Wirklichkeit gibt Klarheit. Es verwundert also nicht, dass andere Maßnahmen in den Jahren bis 2021 kurz gehalten werden. Als nennenswert fällt das "Dürrenhölzle" (Erweiterung westlicher Teil: Straße, Abwasser, Wasser) auf, das 2019 eingestellt ist.

Auch das Thema Barrierefreiheit Kirche dürfte 2019 eines werden. Demnächst sollen im Gemeinderat, so Bucher, über erste Pläne gesprochen werden. 2019 könnte gleichfalls eine Heizungssanierung im Kindergarten Waldenwiesen nicht mehr fern sein. Die Anlage arbeitet immerhin seit 1994, informiert Michael Hardtmann.

Der Kämmerer bringt außerdem Zahlen zum Haushaltsplanentwurf für 2018 mit, die sich seit der Oktober-Sitzung des Gemeinderats verändert haben. 25 000 Euro mehr beim Kindergartenlastenausgleich lassen die Zuführungsrate auf 573 000 Euro hochschnellen.

Dafür steigen die Kosten für die Sanierungs- und Optimierungsmaßnahmen in beiden Schulgebäuden kräftig an: von 300 000 im Ansatz auf 400 000 Euro laut einer Kostenschätzung des Architekturbüros ktl (Rottweil). Und aus den Rücklagen müssten 60 000 Euro mehr entnommen werden (490 000 statt 430 000 Euro).