Stolz nehmen die Kinder am Ende ihren Kinderjägerbrief entgegen. Foto: Erb Foto: Schwarzwälder Bote

Sommerferienprogramm: Unterwegs mit Villingendorfer Jägern / Übungen erfordern Geschicklichkeit und Konzentration

"Boah, was für ein schwerer Baumstamm", "Ui, schau mal – ich glaub, ich seh ein Tier" – 15 Kinder zwischen fünf und 14 Jahren waren im Hochwald "auf der Pirsch mit Villingendorfer Jägern".

Villingendorf. Um den Kindern einen umfangreichen, aber doch kindgerechten Einblick zu geben, hatten die Jäger, der Jagdpächter Emil Ebenhoch und Ute Güss 17 Stationen im Hochwald aufgebaut, an denen die Kinder üben durften, was Jagd ausmacht.

In fünf Kleingruppen unter sachkundiger Anleitung der Villingendorfer Jäger Ute Güss, Gerhard Heinzmann, Nils Engeser, Ulrich Schmalz und Dietmar Erb wechselten sich dabei Übungen, bei denen Geschicklichkeit und Konzentration gefragt waren, mit solchen ab, bei denen es eher um Teamfähigkeit ging.

Von einem eigens im Wald postierten kleinen Hochsitz aus erspähten die Kinder durch Ferngläser verteilte Tierpräparate und staunten nicht schlecht, als sie danach diese Tiere genauer betrachten durften. "Wie süß, ein Eichhörnchen", hieß es da beispielsweise. Auch, dass Dachs, Fuchs und Kaninchen bisweilen zusammen in einem Bau wohnen, ohne dass das Kaninchen gefressen wird, rief ungläubiges Staunen hervor.

Informationen über die Flora wurde den Kindern auf spielerische Art nahe gebracht. So ertasteten sie in einer Fühlbox Gegenstände, wie das Geweih eines Rehbocks, Fichtenzapfen, Eicheln und mehr.

Auch der Umgang mit dem treuen Partner des Jägers, dem Jagdhund, durfte nicht ausgelassen werden. Dabei zeigte sich, dass manches Kind, das vorher nur wenig Kontakt mit Hunden gehabt hatte, schnell unter fachkundiger Anleitung von Sabine Müller lernte, den Hund einen Parcours entlang zu führen. Die Kinder durften auch mit Pfeil und Bogen, einer Kinderarmbrust oder einfachen Bällen zielen üben. Hier zeigte sich, dass Ruhe, Konzentration und Sicherheit höchste Priorität haben. Stolz präsentierten sich die Schützen danach mit ihrer "Beute".

Wichtige Themen, die Marcel Reiner vermittelte, waren zudem das richtige Verhalten in der Natur, Gefahren im Wald und Müll. Am Lagerfeuer bei Emil Ebenhoch gab es nach den Stationen Stockbrot und weitere Leckereien, bevor es für neun der Kinder nochmals spannend wurde: Sie durften mit auf den Beobachtungsansitz, um bis "Büchsenlichtende" gespannt Feld und Flur "abzuglasen". Und tatsächlich: Unter anderem konnten die Kinder Rehwild beobachten, Füchse, Bussarde – auch Schwarzwildgeräusche glaubten einige vernehmen zu können.

Alle Kinder bekamen am Schluss einen Kinderjägerbrief ausgehändigt und nahmen nicht nur viel Wissen, sondern auch Spaß mit.