In der Korpsversammlung der Freiwillliegn Feuerwehr Villingendorf wurden von Kreisbrandmeister Mario Rumpf Peter Pfundstein, Daniel Angst und Martin Weisser ausgezeichnet. Zu den Gratulanten gehörten natürlich auch Bürgermeister Karlheinz Bucher und Kommandant Robert Flaig (von links). Fotos: Riedlinger Foto: Schwarzwälder Bote

Korpsversammlung: Tragische Ereignisse fordern Villingendorfer Feuerwehr in besonderem Maß

Ein ereignisreiches Jahr ließ Kommandant Robert Flaig in seinem Rückblick bei der Korpsversammlung der Feuerwehr Villingendorf Revue passieren. Besondere Einsätze hätten die Wehr hart an ihre Belastungsgrenze gebracht.

Villingendorf (rd). Bei den insgesamt 20 Einsätzen stellte insbesondere das Geschehen um den Dreifach-Mord eine besondere Herausforderung dar. "Eine nie dagewesene Zahl an Einsatzkräften" sei in Villingendorf aktiv geworden. Die Feuerwehr war mit der Versorgung der Polizei mit Getränken und der Beleuchtung des Einsatzortes beauftragt und wurde dabei mit einem riesigen Medieninteresse konfrontiert. Ein zweiter großer Einsatz war im November beim Vollbrand des Gebäudes beim Baseball-Feld notwendig, bei dem ein Totalschaden des Gebäudes nicht mehr hatte verhindert werden können. Zusätzlich waren Einsätze bei Verkehrsunfällen, aber auch unspektakuläre Aktionen wie Türöffnungen zu verzeichnen.

Insgesamt sei im Ort wie auch bundesweit ein Trend festzustellen,dass die Feuerwehren immer mehr "Hausmeistertätigkeiten" machen müssten, weil "viele Bürger sich schon wegen ein paar Zentimeter Wasser im Keller nicht mehr zu helfen" wüssten und die Wehr riefen. Früher habe man Schrubber und Wassereimer genommen und selber aufgewischt, polterte Flaig verärgert.

Auch Schriftführer Stefan Sekinger nannte die beiden schweren Einsätze "sehr speziell". Niemand vergesse den Einsatz mit den drei Toten. Er erinnerte in seinem Rückblick aber auch an viele heitere Stunden beim Kinderferienprogramm, bei Festen und Besuchen befreundeter Wehren oder beim dreitägigen Feuerwehr-Ausflug nach Bayern und Tirol, bei dem ein nagelneues Floß getauft und anschließend zur Jungfernfahrt genutzt werden konnte. Ebenso an die sehr gelungene Hauptübung zusammen mit der Ortsgruppe des DRK, bei der noch während der Übung das DRK zu einem echten Einsatz zum Sportgelände und die Feuerwehr während der abschließenden Aufräumarbeiten zu einem echten Einsatz zur Landstraße RichtungTalhausen gerufen wurde.

Kassier Daniel Angst musste ein Minus in der Kasse bekannt geben, hier fehlte das Dorffest als Geldspritze, das nur alle zwei Jahre stattfindet.

Bürgermeister Karlheinz Bucher betonte die Verbundenheit der Gemeindeverwaltung mit der Wehr nicht nur in dem außergewöhnlich ereignisreichen Jahr: "Auf euch ist immer Verlass". In schweren Stunden seien die Einsatzkräfte 2017 über sich hinausgewachsen. "Bei der Never-Ending-Story geballter Unfall-Ereignisse in der zweiten Jahreshälfte war Ihr aller Einsatz ungeheuer wertvoll. Das ist Villingendorf mit einem Netzwerk, das greift. Die Vereinsgemeinschaft wäre ohne die Feuerwehr überhaupt nicht vorstellbar", sagt der Bürgermeister dankbar.

Zwei Beförderungen

Robert Wendel wurde in der Korpsversammlung zum Oberfeuerwehrmann und Marius Grimm zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Bei den turnusmäßigen Wahlen wurde Peter Pfundstein als Kassenprüfer in seinem Amt für weitere fünf Jahre bestätigt, neu wurden Lothar Forstner und Achim Rieß in den Ausschuss gewählt.

In der Korpsversammlung der Freiwilliigen Feuerwehr, die bei anderen Vereinen als Generalversammlung läuft, wurden von Kreisbrandmeister Mario Rumpf Peter Pfundstein für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold geehrt. Für jeweils 25 Jahre Dienst wurde Daniel Angst und Martin Weisser das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber angeheftet. Viktor Burry wurde nach 47 Jahren aktiven Dienstes in die Alterswehr entlassen.