Entlang der Kreisstraße von Rietheim nach Marbach wird derzeit von einem Bauunternehmen im Auftrag der Telekom ein Glasfaserkabel verlegt. In Marbach selbst sollen die Verlegungsarbeiten in der nächsten Woche aufgenommen werden. Foto: Georg Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Telekom durchkreuzt in Marbach die Pläne des Zweckverbands / Ortschaftsrat verärgert

Knapp die Hälfte der Marbacher Haushalte haben bisher einen Anschlussvertrag mit dem Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar geschlossen, der die Glasfaserinfrastruktur ausbaut.

VS-Marbach. Die seither bestehende Zuversicht, dass im nächsten Jahr mit der Verlegung des Glasfaserkabels begonnen werden kann, wenn vom Land dem Antrag zur Bewilligung von Fördermitteln stattgegeben wird, gerät nun allerdings ins Wanken.

Zweifel, ob der Ausbau der Breitverbandversorgung realisiert wird, wurden bei der Sitzung des Ortschaftsrats laut, da immer noch kein Förderbescheid beim Zweckverband vorliegt, wie dort zu erfahren war. Als zweiter Grund wurde die Offensive der Telekom genannt, die für die nächste Woche Kabelverlegungsarbeiten in Marbach ankündigte.

"Jetzt, wo das Unternehmern Stiegeler in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband bessere Voraussetzung für die Internetversorgung schaffen möchte, entdeckt die Telekom plötzlich Marbach, wo sie zuvor jahrelang nichts tat", ärgerte sich Gerhard Lettmann. Er befürchtete, dass man beim Land zu der Ansicht gelangen könnte, dass mit den Ausbauarbeiten der Telekom in Marbach die Unterversorgung beseitigt werde, und somit keine Notwendigkeit zum Einsatz von Fördermitteln gegeben ist. Sollte das Projekt nicht gefördert werden, wird sich die Firma Stiegeler zurückziehen, mutmaßte Lettmann, der mit seiner Meinung zur Sachlage am Ratstisch nicht allein war.

Ortsvorsteherin Diana Kern-Epple brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass man nicht kurz vor dem Ziel ausbremst werde. Welche Wichtigkeit die Fördergelder des Landes haben, unterstrich Bernd Bichl vom Stadtbauamt bei der im September in der Turn- und Festhalle durchgeführten Informationsveranstaltung. Er verwies darauf, dass die Grundvoraussetzung für die Einleitung aller weiteren Schritte die Bewilligung von Fördermitteln ist. Für Marbach sei ein Antrag zur Vollversorgung gestellt worden. Der Förderbescheid werde zeigen, ob dem Antrag so entsprochen wird, oder ob es Einschränkungen gibt, zumal auch die Telekom versuche hier mitzumischen, lauteten seine Aussagen.

Von Rietheim her möchte die Telekom ab Mittwoch der nächster Woche ihre Glasfaserleitungen nach Marbach verlegen, um hier die Verteilerstationen am Hirtenbühlsteig und Hechtweg/Talbach anzufahren. Als Zuleitung zu den Haushalten werden weiterhin die vorhandenen Kupferkabel verwendet.

Aufbruch von Gehwegen

Für die Verlegungsarbeiten, die nach Angaben des Unternehmens etwa zwei Wochen andauern werden, sind Aufbrüche von Gehwegen sowie Straßenquerungen erforderlich. Davon werden auch Bereiche betroffen sein, die im Zuge der Neugestaltung der Ortsmitte mit dem Kreisverkehr entstanden sind.

Mit diesen Arbeiten geht die Gewährleistung vom seinerzeit tätigen Bauunternehmen Storz an die Telekom über, erklärte die Ortsvorsteherin. In welchen Straßen wo genau aufgegraben soll, wird auf einem Plan ersichtlich sein, der in der nächsten Woche im Eingangsbereich des Rathauses ausgehängt wird.