Die Wild Wings Philipp Schlager (links) und Ashton Rome (rechts) wehren sich gegen Alex Trivellato. Foto: Sigwart

Eishockey: Für Schwenningen wäre mehr drin gewesen. Fans sind sauer und streiken anfangs in der Arena.

Die Wild Wings haben am Freitagabend ihr Heimspiel gegen die Eisbären Berlin mit 2:4 verloren. am Sonntag (14.30 Uhr) gastieren die Schwenninger in Wolfsburg. Der an der Hand operierte Angreifer Ryan Ramsay (31) steht in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung.

Für die Wild Wings wäre mehr in der Heimpartie am Freitag drin gewesen, hätte man die anfangs gute Leistung auch über eine längere Phase gezeigt. Mit der vierten Niederlage in Folge schwimmen den Schwenningen die Felle in Richtung Platz zehn immer mehr davon.

An der Schwenninger Fan-Front brodelt es gerade gewaltig. Die Anhänger schwiegen am Freitag in den ersten zehn Minuten aufgrund, wie es auf den verteilten Flugblättern hieß, "den aktuell gezeigten Leistungen der Mannschaft – und der inaktzeptablen Informationspolitik seitens der Gesellschafter". Es war eine gespenstische Stimmung.

Die Wild-Wings-Profis müssen den Frust ihrer Fans aber auf dem Eis sehr schnell gespürt haben, denn sie gaben im ersten Drittel richtig Gas und hatten durch Palmieri (1.) und Rome (6.) gleich gute Chancen. Die Belohnung war die 1:0-Führung durch Greentree, der nach seinem zunächst abgeprallten Schuss gut nachsetzte (15.). Bei den Gastgebern stand Markus Janka, auch weil Dimitri Pätzold aufgrund einer Grippe nicht einsatzfähig war, im Tor.

Im zweiten Drittel bauten jedoch die Gastgeber nach einer großen Hacker-Chance (26.) ab. Berlins Foy nutzte im Powerplay (34.) einen Aussetzer von Matsumoto zum 1:1-Ausgleich. Dann unterlief Greentree in der 36. Minute ein Patzer im Aufbauspiel, den Sharrow sofort mit dem 2:1 beantwortete. Das 3:1 fiel für die Eisbären im 5:3-Überzahlspiel (40.) durch Miettinen.

Richtig viel Druck konnten die Wild Wings im Schlussdrittel nicht mehr aufbauen. Zwar gelang Sharp dreieinhalb Minuten für Schwenningen noch der 2:3-Anschluss im Powerplay – doch Rankel schaffte per empty-net-goal (59.) der 4:2-Endstand.

Eine schlechte Nachricht aus Sicht der Schwenninger gab es schon vor dem Spiel. Kreativ-Stürmer Ryan Ramsay wird in dieser Saison definitiv aufgrund seiner Handverletzung nicht mehr für die Wild Wings spielen können. Er muss um die Fortsetzung seiner Profi-Karriere bangen.

Die Mannschaft von Trainer Dave Chambers gibt morgen zum zweiten Mal in dieser Saison ihre Visitenkarte in Wolfsburg ab. Im ersten Aufeinandertreffen feierten die Wild Wings dort einen 2:1-Sieg nach Penaltyschießen. Trainer Pavel Gross und Co. griffen in dieser Woche zu, als Trainersohn Björn Krupp plötzlich auf dem Markt war. Der junge Verteidiger hatte erst gerade seinen Vertrag bei den Haien verlängert, bekam aber von dem neuen Coach Niklas Sundblad keine Eiszeiten mehr.

Wild Wings – Eisbären Berlin 2:4 (1:0, 0:3, 1:1). Tore: 1:0 Greentree (14:54), 1:1 Foy (33:47/5:4), 1:2 Sharrow (35:47/4:4), 1:3 Miettinen (39:49/5:3), 2:3 Sharp (56:32/5:4), 2:4 Rankel (59:00/5:6) Strafen: Wild Wings:8 – Berlin: 12. Schiedsricher: Brill (Zweibrücken/Hascher (Miesbach). Zuschauer: 4257 (darunter 100 Eisbären-Fans).