Die Schwenninger Wild Wings haben am Sonntagabend nach 14 Jahren gegen die Adler Mannheim gewonnen. Foto: Sigwart

Sieg fürs Geschichtsbuch: Nach 14 Jahren gewinnt Schwenningen Derby gegen Adler. Fans feiern große Party in Helios-Arena.

Ein Spiel zum im Kalender anstreichen! Die Wild Wings feierten am Sonntagabend gegen Mannheim den ersten DEL-Sieg seit dem 22. Oktober 2000. Schwenningen rupfte die Adler Mannheim verdient mit 5:2. Nach drei Niederlagen in Folge kamen die Wild Wings ausgerechnet gegen den Spitzenreiter zurück.

Klar, dass Schwenningens Coach Stefan Mair stolz auf sein Team war: "Das war einfach nur geil. Eine starke Mannschaftsleistung ist belohnt worden." Adler-Trainer Geoff Ward grantelte: "Wir haben nicht genug für einen Sieg gemacht."

In der ausverkauften Helios-Arena herrschte natürlich schon vor dem ersten Bully Gänsehautstimmung. Mair beförderte Philipp Schlager neben Jon Matsumoto und Kyle Greentree in die erste Sturmreihe, Sean O’Connor griff im dritten Block zusammen mit Morten Green und Ashton Rome an. Klar, dass die Schwenninger Fans auf "Kurpfalz regiert"-Banner eine lautstarke Antwort parat hatten. Und die Wild Wings? Diese hatten durch Dan Hacker (1.) die erste Chance. Die Adler zeigten ihr spielerisches Potenzial, die Schwenninger hielten mit viel Leidenschaft dagegen. Checks wurden ausgefahren, jede Chance zu Offensivaktionen genutzt.

Doch den ersten Treffer bejubelte in einem ausgeglichenen Startdrittel der Spitzenreiter. Ronny Arendt (6.) hatte Goalie Dimitri Pätzold aus kurzer Distanz überwunden. Auf der anderen Seite fand der agile Schlager (17.) in dem seit zwei Spielen ungeschlagenen Adler-Keeper Dennis Endras seinen Meister. Doch nach 23:03 Minuten war diese Serie beendet. Simon Danner hatte eine Druckphase der Wild Wings zum verdienten 1:1 genutzt. Mannheim reagierte auf den ersten Saisontreffer des Stürmers mit wütenden Angriffen, doch der überragende Pätzold behielt stets Ruhe und Übersicht. Er hatte aber Glück, dass DEL-Topscorer Glen Metropolit (28.) das leere Gehäuse verfehlte. Mannheim machte das Spiel, Schwenningen das Tor. Dan Hacker (37.) hatte im entscheidenden Moment nachgesetzt. Die Wild Wings, die noch Pech hatten, dass nach einem Videobeweis ein weiterer Treffer (40.) nicht anerkannt wurde, durften nach 14 Jahren wieder von gerupften Adlern träumen.

Noch mehr, als die laut Statistik zweitschlechteste Überzahlmannschaft der DEL ein 5:3-Powerplay zum 3:1 verwertete. Gegen den satten Blueliner von Kapitän Sascha Goc (42.) war Endras machtlos. Kaum war der Jubel der begeisterten Fans der Wild Wings abgeklungen, erhöhte der omnipräsente ››Wirbelwind" Hacker (44.) sogar auf 4:1. Endras hatte genug, Youri Ziffzer kam – und durfte nach dem Anschlusstreffer von Nikolai Goc (49.) wieder hoffen. Mit viel Kampfgeist, großer Leidenschaft, Rückhalt Pätzold und etwas Glück brachten die Schwenninger nicht nur den historischen Sieg über die Zeit, sondern Hacker krönte seine und die Leistung des Teams noch mit einem Empty-Net-Goal zum 5:2. Der Rest war Party!