Coach John Noob (rechts) gibt in der Kabine die letzten Anweisungen an sein Team vor dem dann erfolgreichen Turnierauftakt gegen Iserlohn. Foto: Kienzler

Unglaubliche 27 Tore helfen nicht: Für Wild-Wings-Nachwuchs reicht es nur zum siebten Platz.

Villingen-Schwenningen - Auch unglaublich gute 27 Tore nutzten nichts. Am Ende reichte es für das Schwenninger Wild-Wings-Future-Team beim internationalen Knabenturnier in der Arena nur zu einem siebten Platz. Mit dem Abschneiden kann aber Trainer John Noob gut leben.

Bei der Spielbesprechung vor dem Auftakt gegen Iserlohn (4:1) sind die Schwenninger Talente in der Kabine kaum zu unterscheiden. Alle sind blond gefärbt. Die Anspannung ist zum Greifen nah. "Wir müssen schauen, dass die Aufregung gleich verschwindet, deshalb wechseln wir am Anfang alle 30 Sekunden", sagt John Noob und fordert. "Jetzt überlegt ihr euch zwei Minuten lang, wie jeder von euch dem Team im Spiel helfen kann." Viele halten sich die Hände vors Gesicht und gehen in sich. Dann herrscht schlagartig Aufbruchstimmung. Die jungen Schwenninger sind hochmotiviert, schnappen sich Helm und Schläger und sammeln sich noch einmal im Kabinengang im Halbkreis zu einem Motivationsschrei, bevor es aufs Eis geht.

Jetzt geht alles seinen einstudierten Gang: Ein kleines Warm-up, die Wimpelübergabe der Kapitäne, die Trainer begrüßen sich – dann geht es gegen Iserlohn los.

Nach dem ersten Abtasten beider Teams finden die jungen Wild Wings immer besser ins Spiel. Torhüter Levi Schlenker zeigt tolle Reaktionen. Alexander Komov gelingt eine Sekunde vorm Ende des ersten Drittels das 1:0.

An der Bande läuft Noob auf und ab, redet viel mit den Spielern auf der Bank, schreit lautstark in Richtung Eisfläche ("Aufs Tor" – oder "zurück, zurück"). Jakub Borzecki läuft zur Hochform auf. Mit zwei sehenswerten Treffern ebnet er nicht nur seiner Mannschaft den Weg zum Sieg – er zeigt gleichzeitig die schönsten Jubelvorstellungen des Matches.

Nur kurz können sich die Iserlohner über den 1:3-Anschlusstreffer freuen, denn Maximilian Langenbacher setzt noch einen Treffer zum 4:1-Endstand oben drauf.

Riesenjubel herrscht bei den Schwenningern nach der Schlusssirene. Die Spieler stürzen sich auf ihren Torhüter und feiern den Auftaktsieg. "Ich bin sehr überrascht. Es war ein gutes Spiel von uns, obwohl wir nur anderthalb Wochen vor dem Turnier zusammen trainieren konnten", erklärt John Noob.

Warum es so gut lief? "Wir haben einfach gespielt", betont der Coach. Nach dem Shake-Hand mit dem Gegner zieht sich das Team in die Kabine zurück. Gelöste Stimmung – lachende Jungs. Viel sagt John Noob nicht mehr. "Ihr habt super gespielt, euch viel bewegt und Druck gemacht. Den Sieg hat sich das ganze Team verdient."