Alexander Werner (von links), Trainer Pat Cortina und Gesellschafter Michael Werner beim Fantalk im "Wildpark". Foto: Pohl

Manager, Trainer und Gesellschafter stellen sich den Fragen. "Endlich der erwartete Zuspruch".

VS-Schwenningen - Das Fanprojekt hat am Dienstagabend im Gasthaus Wildpark einen Fantalk organisiert. Neben sportlichen Fragen beschäftigten die Besucher auch die Ticketpreise und die Steueraffäre.

Die Eishockeysaison der Schwenninger Wild Wings ist seit zwei Monaten beendet, doch die Fans brennen bereits wieder auf die bevorstehende Spielzeit. Das bewies das große Interesse am Fantalk mit Manager Jürgen Rumrich, Trainer Pat Cortina und dem Gesellschafter Michael Werner, der gleich noch seinen Bruder Alexander mitbrachte. Er unterstütze Michael Werner seit geraumer Zeit bei den kaufmännischen Aufgaben der Wild Wings GmbH.

Nach einem kurzen Rückblick auf die abgelaufene Saison durch Manager Rumrich wollten sich die Fans nicht lange mit der Vergangenheit aufhalten. Nicht zum ersten Mal ist zu vernehmen, dass beim Schwenninger Eishockey weiter der Eventcharakter verstärkt werden soll und in diesem Zuge an eine Erweiterung des VIP-Bereichs gedacht wird. Auf Nachfrage eines Zuhörers, wie weit diese Pläne denn fortgeschritten seien, antwortete Geschäftsführer Michael Werner: "Die Auslastung des großen VIP-Raums ist sehr gut, weshalb wir die Gedanken zur Vergrößerung ja überhaupt hegen. Das Konzept ist klar, aber wir reden hier von einer Investition von 650.000 Euro." Um endgültig den Schritt zu wagen, hätte Werner gerne eine Warteliste von zehn bis 15 Kunden, die sich die Plätze für eine Saison sichern wollen. "Solange das nicht der Fall ist, schieben wir das Projekt weiter."

Doch Michael Werner wünscht sich nicht nur mehr VIP-Gäste, sondern grundsätzlich mehr Besucher im Stadion. "Uns fehlen 800 bis 1000 Besucher pro Heimspiel." Für den Sport, der geboten werde, und für die Größe des Einzugsgebietes seien es zu wenig Zuschauer. "Alle diejenigen, die immer im Stadion sind, sind positive Gesichter und bilden eine feste Größe." Über diese Fanbasis hinaus wolle man aber noch mehr Leute erreichen und in die Helios Arena locken.

Zu dieser Fanbasis zählen zahlreiche Dauerkartenbesitzer. Der eine oder andere machte am Dienstagabend seiner Verärgerung über diverse Rabattaktionen der vergangenen Saison Luft: "Bei dem ›Fasnets-Sechser‹ (sechs aus acht Spiele nach Wahl zum Preis von 66 Euro statt 99 Euro) kam ich mir als Dauerkartenbesitzerin ziemlich blöd vor", kritisierte eine Zuhörerin. Schließlich hatte ein Dauerkarteninhaber im Bestfall nur rund 1,5 Spiele gespart, plus die beiden Vorbereitungsheimspiele, bei denen der Eintritt ohnehin vergünstigt war. Das diesjährige Rabattangebot für Dauerkartenkäufer wurde hingegen ausdrücklich gelobt.

Beim Thema Geld nahmen die Fans erfreut zur Kenntnis, dass der Etat für die Spielergehälter "leicht erhöht" wurde. Gleichzeitig erklärte Rumrich aber auch: "Einiges davon ging für bessere Konditionen bei unseren Vertragsverlängerungen drauf. Wir sind deshalb durch die Erhöhung nicht in der Lage, einen Spitzenverdiener zu verpflichten." Aus sportlicher Sicht signalisierten die Anhänger Zufriedenheit mit den bisherigen Verlängerungen und Zugängen, ließen aber auch durchblicken, dass die Erwartungen an Jürgen Rumrich, noch den einen oder anderen "Kracher" zu verpflichten, durchaus vorhanden sind.

Die zwischenzeitlich aufkeimende Unruhe im Vereinsumfeld durch Steuerunstimmigkeiten bei Sponsoren interessierte ebenfalls. "Die Sache ist natürlich ärgerlich, aber unsere Sponsoren sind uns verbunden", antwortete Michael Werner auf die Frage, ob die Steueraffäre negative Auswirkungen hätte. "Aber der Verein ist okay, oder?", fragte Trainer Pat Cortina mit einem Schmunzeln auf den Lippen. "Weil, ich habe zuhause drei Töchter zu versorgen!" Damit hatte Cortina die Lacher auf seiner Seite und beendete das unbequeme Thema charmant.

Am Ende des Abends zeigte sich vor allem Organisator und Fanbeauftragter Alexander Laufer zufrieden: "Heute haben wir endlich den Zuspruch von euch Fans erhalten, den wir uns für unsere Fantalks erwarten."