Das Wasser muss weiter gechlort werden. (Symbolfoto) Foto: Pixabay

Jetzt geht es um Ursachenforschung. Stadtwerke ziehen Fachleute zu Rate.

Villingen-Schwenningen/Dauchingen - Das Wasser im Schwenninger Trinkwassernetz ist keimfrei. Gleichwohl müsse das Wasser weiter gechlort werden, informiert die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH (SVS). Jetzt geht es um die Ursachenforschung. Die SVS berät mit einem externem Technologiezentrum sowie dem Gesundheitsamt über das weitere Vorgehen.

Auf diese positive Nachricht hatten die Bürger in Schwenningen, Zollhaus, den Hardthöfen, dem Zentralbereich, Weilersbach, Nordstetten, Teilen der Wöschhalde in Villingen, Mühlhausen, Obereschach und Dauchingen gewartet: Nach dem Auftreten von coliformen Keimen im Schwenninger Trinkwassernetz im August stehe fest, dass die vom Gesundheitsamt geforderte Probenahmeserie zum Beleg der Keimfreiheit erfolgreich zu Ende gegangen sei, informiert die SVS.

Erleichtert zeigt sich SVS-Geschäftsführer Ulrich Köngeter und erläutert das Prozedere: "Die SVS hat in den vergangenen Tagen an den drei betroffenen Stellen jeweils drei Wasserproben gezogen. Die Ergebnisse sind nun da, das Wasser ist - wie erwartet - keimfrei."

Nun gehe es erneut an die Ursachenforschung, macht SVS-Pressesprecherin Susanna Kurz deutlich. "Wir können auf die Ergebnisse der intensiven Untersuchung im vergangenen Jahr und auf die neu gewonnenen Erkenntnisse in diesem Jahr zurückgreifen", sagt Ulrich Köngeter. Und weiter: "Wir sind vorsichtig optimistisch, diesmal einen Schritt weiterkommen und zumindest einen neuen Ansatz zur Ursachenermittlung aufdecken zu können."

Netzchlorung erörtert

Zur Abstimmung und Umsetzung der weiteren Schritte ziehe die SVS das unabhängige Institut, das Technologiezentrum Wasser Karlsruhe (TZW) zu Rate. Außerdem sei das Gesundheitsamt als übergeordnete staatliche Aufsichtsbehörde in jegliches Vorgehen der SVS eng eingebunden. Mit dem Gesundheitsamt und dem TZW werde über die Ursachenforschung hinaus auch das Thema der weiteren Netzchlorung intensiv erörtert und detailliert abgestimmt. Zunächst einmal bleibe die Netzchlorung in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bis auf weiteres aufrecht erhalten. Danach erfolge die Entscheidung, ob und in welchem zeitlichen Verlauf die Chlordosierung zurückgefahren wird.

Das Wasser sei auch in gechlortem Zustand Trinkwasser im Sinne der Trinkwasserverordnung und bedenkenlos zu konsumieren, versichere das Gesundheitsamt.

Schon 2017 verunreinigt

Die Verbraucher wurden 2017 und 2018 mit verunreinigtem Wasser konfrontiert. Die SVS gibt einen Rückblick: Am 17. August 2017 brachten Routinekontrollen im Schwenninger Trinkwassernetz das Auftreten coliformer Keime zu Tage. Das Gesundheitsamt erließ ein Abkochgebot, die SVS leitete umgehend eine Desinfektion des Trinkwassernetzes mittels Chlor ein. Nach elf Tagen war das Trinkwasser wieder keimfrei, das Gesundheitsamt hob das Abkochgebot nach drei keimfreien Belegproben wieder auf. Die Chlorung wurde bis Frühjahr 2018 beibehalten. Abgesetzt wurde die Chlorung im Hinblick auf das so genannte Minimierungsgebot. Dieses besagt, dass das Trinkwasser so ursprünglich wie möglich belassen werden und nicht verändert werden sollte. "Außerdem wäre es uns unter Einfluss einer dauerhaften Chlorung nicht möglich gewesen, im Falle eines erneuten Auftretens coliformer Keime eine mögliche Quelle und Ursache eruieren zu können", so die SVS.

Am 24. August 2018 traten wieder coliforme Keime im Schwenninger Trinkwassernetz auf. Die SVS hatte nach der Verkeimung im August 2017 die Anzahl der vorgeschriebenen Probenahmen erhöht. Im Rahmen dieses Prozesses stellte der Trinkwasserversorger die Belastung mit coliformen Keimen fest. Nachdem der SVS die ersten Ergebnisse des zertifizierten Labors erreicht haben, wurde unverzüglich die Wasser-Chlorung eingeleitet. Diese hat ihre Wirkung entfaltet, das Wasser ist keimfrei.