Viele Brautpaare lassen sie am schönsten Tag ihres Lebens fliegen: weiße Hochzeitstauben. In Villingen-Schwenningen soll dieser Brauch nun verboten werden. Foto: Pixabay

FW-Gemeinderat Berthold Ummenhofer rennt beim OB offene Türen ein. Tierschützer verurteilen Einsatz der Tiere.

Villingen-Schwenningen - "Lassen Sie das Symbol für Liebe, Treue & Glück fliegen", wirbt ein Anbieter von Hochzeitstauben im Internet. Ja, die strahlend-weißen Symboltiere, die derzeit auch in Villingen-Schwenningen als tierischer Clou bei Trauungen angesagt sind, kann man sogar übers Internet bestellen.

Doch mit diesem Angebot sollen findige Geschäftsleute in Villingen-Schwenningen nicht mehr länger landen können, denn: Mit seinem Vorstoß, Hochzeitstauben in VS verbieten zu wollen, steht der Freie Wähler-Gemeinderat Bertold Ummenhofer nicht alleine da. "Ich finde ebenso, dass so etwas verboten gehört, wie Sie", bekannte sich am Mittwochabend auch Oberbürgermeister Rupert Kubon in einer Gemeinderatssitzung, auch er halte so etwas für eine Tierquälerei.

"Hochoffiziell" hat Ummenhofer am Mittwochabend bei der Sitzung in der Neuen Tonhalle ein entsprechendes Verbot oder eine Satzungserweiterung beantragt und damit zumindest beim Stadtoberhaupt offene Türen eingerannt.

Villingen-Schwenningens erst 2017 erlassener Taubenparagraf, wonach das Füttern der Tauben auch auf Privatgründstücken verboten worden ist, könnte demnach schon bald um weitere Punkte reicher werden.

Vielen Tierschützern ist das Auflassen der weißen Tauben ein Dorn im Auge, weil die Tiere oft ihrem Heimatschlag entnommen und an unbekannte Orte transportiert werden. Auf ihren Flügen zurück nach Hause seien die Tiere großen Gefahren ausgesetzt. Immer häufiger berichten Tierfreunde vom Fund orientierungsloser und ausgehungerter weißer Tauben.