Weiterhin vermisst wird diese Katze einer Betroffenen, die die Machenschaften des 41-Jährigen aufgedeckt hat. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

41-Jähriger soll 14 Katzen ausgesetzt haben / Staatsanwaltschaft eingeschaltet / Motiv unklar

Von Marc Eich

Villingen-Schwenningen/Rottweil. Im Fall des 41-jährigen Doppelstädters, der sich über Kleinanzeigen junge Katzen besorgt und diese dann ausgesetzt haben soll, wird nun die Staatsanwaltschaft Konstanz eingeschaltet.

Wie die Polizei gestern mitteilte, sind nun sogar insgesamt sieben Fälle bekannt, bei denen er nach Inseraten in Zeitungen Kontakt zu verschiedenen Katzenbesitzern aufgenommen haben soll, um an die Katzen zu kommen (wir haben bereits berichtet).

Mit immer der selben Geschichte, dass er die Katzen für seine alleinstehende Mutter brauche, kam er laut Polizei im Zeitraum von Anfang Juli bis Mitte August in den Besitz von insgesamt 14 Katzen.

Selbst im näheren Umfeld einer Polizeiangehörigen soll der Mann laut Polizeisprecher Franz Link wegen Katzen angefragt haben. Nach eigenen Angaben brachte er die Tiere auf der Heimfahrt in verschiedene Waldgebiete. Dabei agierte er landkreiseübergreifend. Im Schwarzwald-Baar-Kreis soll er Katzen in Villingen, Rietheim und Obereschach ausgesetzt haben, während er im Landkreis Rottweil in Lauffen, Mariazell und Waldmössingen die zwölf Wochen alten Tiere ihrem Schicksal überlassen haben soll.

"Die Kollegen sind mit ihm die Aussetzungsorte abgefahren, aber es konnten keine Katzen mehr gefunden werden", erklärt Link. Überhaupt sei die Geschichte, die der Mann der Polizei erzählt hat, nicht immer ganz schlüssig. Sowohl was das Aussetzen der Tiere als auch das Motiv betreffe. "Er gibt an, jeweils in Panik verfallen zu sein und die Katzen dann ausgesetzt zu haben, das ist aber schwierig abzunehmen", sieht Link die bisherigen Aussagen mit einer gewissen Skepsis. Nachdem zwei Betroffene dem Mann auf die Schliche gekommen sind, erstattete er schließlich Selbstanzeige.

Aufgrund der Fallzahl wird der Vorgang laut Polizei nun nicht dem Landratsamt, sondern der Staatsanwaltschaft Konstanz vorgelegt. Der Vorwurf: Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. "Normalerweise handelt es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, in diesem Fall ist das aber eine andere Qualität", begründet Link das Einschalten der Staatsanwaltschaft.

Weiterhin beabsichtigt die ermittelnde Diensthundeführerstaffel über das Landratsamt eine Untersagung der Tierhaltung zu erreichen.

Bei den Betroffenen, die die Machenschaften aufgedeckt haben, stehen seit der Veröffentlichung im Schwarzwälder Boten die Telefone nicht mehr still. "Wir erhalten viele Hinweise darauf, wo der Mann noch angefragt hat und wo ausgesetzte Katzen aufgefunden worden sind", erklärt eine Betroffene und hofft weiterhin, dass auch ihre Katze wieder auftaucht.