Die Donauquelle in Donaueschingen ist ein viel besuchtes touristisches Ziel. Foto: Stadt Donaueschingen Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Entscheidung im Herbst

Schwarzwald-Baar-Kreis (bn). Über die Einführung der "3-Welten-Card Schwarzwald.Rheinfall.Bodensee" muss im November der neue Kreisrat entscheiden. Um die Chance einer öffentlichen Förderung nicht zu verpassen, gaben die bisherigen Räte einstimmig das Okay für vorbereitende Maßnahmen. Auch die beauftragte Tourismusberatung WIIF GmbH war bereits aktiv und ist bei der Anwerbung von sich beteiligenden Unternehmen dem "kritischen Punkt" vom 250 000 Übernachtungen schon sehr nahe gekommen, wie Geschäftsführer Konstantin Feustel erläuterte.

Dass im Schwarzwald-Baar-Kreis touristisch etwas passieren muss, leuchtet angesichts der seit 2005 nahezu stagnierenden Übernachtungszahlen allen Kreisräten ein. Während Baden-Württemberg ein Wachstum an Gästen und Übernachtungen von 35 Prozent verzeichnet, liegt die Quote hierzulande gerade einmal bei etwas über vier Prozent.

Eine umlagefinanzierte Karte – pro Gast und Nacht werden vier Euro fällig – ermöglicht freien Eintritt in zahlreich Attraktionen und touristischen Angebote und bedeute "eine Riesenchance für uns", sagte Landrat Sven Hinterseh. Da es sich bei der "3-Welten-Card" um ein internationales Projekt handelt, könne man zudem mit einer Förderung durch das Interreg-Programm ABH rechnen, die bis zum 18. September beantragt werden muss.

Mit im Boot sind bereits Schwimmbäder und Museen, die Sauschwänzlebahn, der Golfclub Königsfeld, die Fürstenberg-Brauerei mit Werksbesichtigungen und die Wirtschafts und Tourismus GmbH Vilingen-Schwenningen mit ihren Stadtführungen, um nur wenige zu nennen. Markus Keller (CDU) sprach von "wenig Risiko und vielen Chancen" und bat um eine Benachrichtigung, "wenn die 250 000-Marke geknackt ist". Jörg Frey (FW), Anton Knapp (SPD) und Christian Kaiser (Grüne) lobten ein "tolles Projekt", gaben aber die Flut von Karten im Umkreis zu bedenken, die für "komische Situationen" sorgen könnten. Jedes Unternehmen entscheide, welche Karte es anbieten wolle, antwortete Feustel darauf, "manche bieten auch mehrere an, um für alle Gäste die richtige zu haben".