Heimat: Weigheimer zeigen, wie Landwirtschaft früher funktionierte
VS-Weigheim. Zu einem Festtag der historischen Landwirtschaft luden die Stallhocker rund um das knapp 270 Jahre alte Bauernhaus von Kevin Kunz in Weigheim ein.
Es war die zweite Veranstaltung dieser Art und erneut nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit, sich über die Landwirtschaft von einst zu informieren. Die Dreschmaschine lief während der gesamten Veranstaltung auf Hochtouren. Heutzutage kommt der Vorläufer der Mähdrescher kaum noch zum Einsatz, doch die Stallhocker erweckten sie wieder zu neuem Leben. Und so wie es in früheren Zeiten üblich war, teilten sich mehrere Landwirte die Kosten für die Gemeinschaftsdreschmaschine.
In unmittelbarer Nachbarschaft übernahmen Christof Schäfer und Erich Dold den Job des Mostens, der nach dem Waschen und Zerkleinern der Früchte eine gehörige Kraftanstrengung an der Saftpresse erforderte.
Auf dem Gehweg trieb derweil Non-Stopp das Schwungrad eines historischen Kramertraktors eine von Markus Faitsch betriebene Sägemaschine an. Sepp Klein zerkleinerte das Holz manuell mit einer Axt. Wie man mit Sensen umgeht, konnte nur symbolisch demonstriert werden, da es um das Bauernhaus verständlicherweise nicht genügend Gras- oder Getreidefläche gab, um ihren Einsatz zu demonstrieren.
Um die stumpfe Klinge der Sense wieder in ein einsatzbereites Gerät zu verwandeln, benötigt es einen Dengler. Frank Weißhaar übernahm diese Aufgabe und präsentierte das alte Handwerk des Dengelns.
Die Frauen trafen sich derweil zum Sticken in der Bauernstube. Maria Weißhaar, Renate Hugger und Hertha Giordano demonstrierten mit Elan diese historische textile Verschönerungstechnik, die aktuell einen kleinen Aufschwung erfährt.
Auch der zweite Präsentationstag historischer landwirtschaftlicher Geräte war ein großer Erfolg. Die Weigheimer Stallhocker schließen deshalb eine weitere Veranstaltung dieser Art in der Zukunft nicht aus.
