Große Freude über die Eröffnung des DRK-Kleiderladens in der August-Reitz-Straße herrscht bei der Schwenninger Geschäftsstellenleiterin Sabine Bilharz (von links), ihrem Pendant aus Villingen Ulrich Amann, den ehrenamtlichen Helferinnen sowie der Ortsvereinsführung um Thomas Hofelich und Johannes Kohler (hinten) und Norbert Butzke, stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Villingen (rechts). Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Rotes Kreuz eröffnet Schwenninger Kleiderladen / Ehrenamtliche leisten wichtigen Beitrag

Nach rund einmonatiger Verzögerung war es am Freitag soweit: Der DRK-Kleiderladen in der August-Reitz-Straße hat seine Türen geöffnet. Am ersten Tag feierten zahlreiche geladene Gäste und vor allem das ehrenamtliche Team den Start.

VS-Schwenningen. Das Strahlen in den Gesichtern der Verantwortlichen und Mitwirkenden war am Freitagvormittag nicht schwer zu deuten: Endlich geht es los! Der Vorsitzende des Ortsvereins Johannes Kohler erläuterte die Bedeutung des DRK-Kleiderladens ausführlich: "Wir haben hier eine Ergänzung zum bestehenden Angebot in Schwenningen geschaffen, die bei steigendem Bedarf ganz offenbar notwendig ist." Der Ortsverein habe in den vergangenen fünf Jahren keine Kleiderkammer mehr gehabt, so wie sie einst im "blauen Haus", das vor dem Abriss an exakt selber Stelle in der August-Reitz-Straße gestanden hat, vorhanden war. "In dieser Zeit haben wir die DRK-Kleiderspenden stets an die Diakonie weitergegeben", so Kohler. Durch diese gemeinsame Vergangenheit sehe er den neuen Kleiderladen auch nicht als Konkurrenz zur Diakonie, sondern erwarte weiterhin eine gute Kooperation.

An der Umsetzung dieses Projekts seien im Wesentlichen zwei Personen maßgeblich beteiligt: Das sind zum einen Liselotte Gebauer als Geschäftsführerin der Lebenshilfe, welcher die Räumlichkeiten gehören, wie Kohler dankend betonte. "Bis der Laden wirtschaftlich ist, dürfen wir diesen mietfrei hier betreiben", zeigte sich Kohler glücklich. "Zum anderen ist Thomas Hofelich der Motor des Projekts." Er sei derjenige, der die Initiative ergriffen hat, der die Einrichtung besorgt und aufgebaut hat und der das Team zusammengestellt hat, war Kohler voll des Lobes für seinen Amtsstellvertreter. "Ich hoffe, dass unser Kleiderladen ebenso gute Resonanz erfährt, wie der der Kollegen in Villingen."

Der Initiator selbst zeigte sich erleichtert, dass der Start nun gut einen Monat nach der geplanten Eröffnung über die Bühne ging. "Wir wollten ursprünglich Mitte Dezember eröffnen. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt gerade einmal fünf ehrenamtliche Helfer. Das war zu wenig." Denn er sei der Meinung, dass Ehrenamtliche nicht überlastet werden sollten, wenn sie sich schon freiwillig engagieren. "Hätten wir im Dezember begonnen, hätten alle an jedem Öffnungstag da sein müssen. Das wollte ich nicht", erläuterte Hofelich die Gründe.

Innerhalb der vergangenen sechs Wochen sei es im aber gelungen, insgesamt zwölf Helferinnen zu finden und so stehe einem gelungenen Start nichts im Weg. "Ich bin sehr stolz, wie sich alle Beteiligten in den vergangenen Wochen hier reingekniet haben, die Kleiderspenden sortiert haben, ja teilweise sogar in dreckiger Wäsche haben wühlen müssen." Über die Anzahl an Spenden könne er sich bislang nicht beklagen, auch seien gut 70 Prozent der gelieferten Ware in einem Zustand, "wie wir uns das wünschen", sagte Hofelich.

Denn der Kleiderladen soll keine Wühlkiste und auch kein Ramschladen sein. "Deshalb gibt es bei uns auch nichts umsonst." Hofelich sei der Meinung, was nichts koste, sei auch nichts wert. Außerdem wolle das DRK keine Almosen verteilen und damit seinen Kunden vermitteln, sie seien etwas schlechteres als andere Menschen. "Hier darf jeder einkaufen und soll auch das Einkaufserlebnis bekommen. Nur eben zu deutlich anderen Preisen. So, dass es sich Bedürftige eben leisten können", erklärte der stellvertretende Vorsitzende.

Der DRK-Kleiderladen wird ab kommender Woche immer dienstags und donnerstags, jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet sein. "Die Kleidungsstücke kosten zwischen 50 Cent und etwa fünf Euro – je nachdem was es ist", nennt Hofelich das Preisspektrum.