Marius Neininger von der Spedition Bächle zeigt auf die Kamera am Lastwagen, die Personen im toten Winkel erfasst. Foto: Schimkat

Abbiegeassistent soll tödliche Unfälle verhindern. Spedition Bächle nimmt mit zehn Lastwagen an Versuch teil.

Villingen-Schwenningen - Die Spedition Bächle auf Herdenen nahm ihr Sommerfest am Samstag zum Anlass, einen Abbiegeassistenten, der in ihren Lastwagen eingebaut wurde, interessierten Besuchern vorzustellen.

Marius Neininger, Geschäftsführer der Spedition Bächle, erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass Bächle sich mit zehn Lastwagen an einem Feldversuch des Verbands Spedition und Logistik Baden-Württemberg beteiligen wird. Dieses Kamerasystem überwache den toten Winkel des Lastwagens auf der Beifahrerseite, sodass der Fahrer auf einem Monitor, der auf dem Dashboard installiert ist, sieht, ob sich Personen, ob Fußgänger, Erwachsene oder Kinder oder Fahrradfahrer beim Abbiegen mit seinem Wagen im toten Winkel befinden, so Neininger.

Bächle habe einen ersten Abbiegeassistenten in einem Lastwagen eingebaut, weitere Systeme werden in neun weiteren Fahrzeugen eingebaut, fährt er fort. Es sei an der Zeit, dieses Projekt zu starten, habe es doch gerade in Städten und Ortschaften schon tödliche Unfälle mit Fußgängern oder Fahrradfahrern gegeben, so der Geschäftsführer. Diese Videoüberwachung umfasse die kompletten Konturen des Fahrzeugs in einem Radius von vier Metern, betont er.

Bächle beteilige sich an diesem Versuch mit zehn Lastwagen, die mit Abbiegeassistenten ausgestattet sind. Insgesamt nehmen 500 Fahrzeuge an diesem Versuch teil, das Projekt werde vom Verkehrsministerium bezuschusst, erklärt Neininger. Das System befinde sich zwei Jahre im Test: "Alles wird aufgezeichnet, und die Ergebnisse werden vom Fraunhofer Institut ausgewertet", erläutert der Geschäftsführer. Auf die Frage, was passiere, wenn der Fahrer beim Abbiegen nicht auf den Bildschirm schaue, er müsse ja überall seine Augen haben, antwortet Neininger, dass das Video auch noch ein akustisches Signal gebe. Dieser Abbiegeassistent mache Sinn im regionalen Bereich, auch vor dem Zebrastreifen, denn auf der Autobahn würde man nicht gerade im rechten Winkel abbiegen.

Die Firma Bächle besitzt 80 Lastwagen in allen Klassen bis zum 40-Tonner. "Wir sind in Deutschland und der Schweiz mit unseren eigenen Fahrzeugen unterwegs und kooperieren insgesamt mit 200 Partnern. Die Fahrzeuge sind mit einem Abstandsassistenten, einem Notbremsassistenten, einem Spurhalteassistenten und jetzt zur zusätzlichen Sicherheit mit dem Abbiegeassistenten ausgestattet", unterstreicht Neininger.