Im Schwenninger Mauthepark ist es zu einem versuchten Tötungsdelikt gekommen. Foto: Eich

SEK-Einsatz in Schwenningen. Verdächtiger festgenommen. Polizei schweigt zu den Vorgängen.

Villingen-Schwenningen - Im Mauthepark ist es am vergangenen Freitagmittag zu einem versuchten Tötungsdelikt gekommen. Spezialkräfte der Polizei nahmen daraufhin am Sonntagabend einen Tatverdächtigen fest. Die Polizei schweigt bisher zu den Vorgängen.

Drei dunkle Kastenwagen und ein weißer Transporter – alle bestückt mit schwer bewaffneten Spezialkräften der Polizei – rückten am Sonntagabend gegen 21.45 Uhr in die Lessingstraße in Schwenningen vor. Im Obergeschoss eines dortigen Mehrfamilienhauses wohnt die Zielperson, die nach umfangreichen Ermittlungen wohl recht schnell in den Fokus der Kriminalpolizei gerückt war.

Waren bei der Tat Waffen im Spiel?

Doch was war zuvor passiert? Nach Informationen unserer Zeitung kam es am vergangenen Freitagmittag im Mauthepark zu einem versuchten Tötungsdelikt. Zwei Männer sollen dort Gerüchten zufolge aufgrund von Beziehungsstreitigkeiten heftig aneinandergeraten sein.

"Die Kriminalpolizei hat anschließend Personen befragt und nach einem Mann gesucht", berichten Augenzeugen, die sich zum Zeitpunkt der Gewalttat im Mauthepark aufgehalten hatten. Ob dabei Waffen im Spiel waren und wie schwer das Opfer dabei verletzt wurde, ist bislang unklar.

Denn: Die Polizei schweigt zu den Vorgängen. Dieter Popp, Sprecher des Polizeipräsidiums in Tuttlingen erklärt auf Anfrage des Schwarzwälder Boten: "Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir hierzu derzeit keine Angaben machen. Auch, weil die Staatsanwaltschaft momentan ebenfalls mit dem Fall beschäftigt ist." Er bestätigt jedoch Informationen unserer Zeitung, wonach es am Sonntagabend zu einem Polizeieinsatz in Schwenningen kam.

Bereits am frühen Abend traf das Kriminalkommissariat Villingen im Zuge dieses Einsatzes erste Vorbereitungen im Umfeld des Tatverdächtigen. Demnach sei die Wohnadresse länger observiert worden, wie Nachbarn im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten berichten. Um 21 Uhr steuerte schließlich ein Polizeihubschrauber den Neckarstadtteil an, um einen Teil des Spezialeinsatzkommandos einzufliegen.

Polizeihubschrauber bringt SEK

Vom Landeort am Messegelände ging es anschließend zur Lessingstraße. Nachdem ein Notarzt eine Parallelstraße weiter in Bereitstellung gebracht worden war, konnte der Einsatz beginnen. Ohne groß für Aufsehen zu sorgen, drangen die maskierten und bewaffneten SEK-Beamten fast lautlos in das Mehrfamilienhaus ein, brachen kurz darauf die Wohnungstür des Tatverdächtigen auf und nahmen ihn fest – offenbar ohne, dass es zu Gegenwehr kam.

Gegen 22.30 Uhr wurde der Mann, der wohl mit einer Frau und zwei Kindern in der Wohnung lebt und als freundlicher und ruhiger Mitbürger beschrieben wird, abgeführt. Ob er direkt dem Haftrichter vorgeführt wurde, ist unklar. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei sind mit der Festnahme aber nicht abgeschlossen. Nach der Durchsuchung der Räumlichkeiten waren Beamte offenbar auch am Montag noch rund um den Tatort unterwegs, um nach Beweismitteln zu suchen.

Polizei und Staatsanwaltschaft wollen sich zu den Vorgängen und zu der Tat erst äußern, wenn die Ermittlungen zum versuchten Tötungsdelikt mitten in Schwenningen größtenteils abgeschlossen sind.