Hohe Rehwildbestände führen zu Problemen bei der Bewirtschaftung des Rietheimer Forstes. Dies, und weiteres mehr erfuhren die Teilnehmer bei der Waldbegehung mit den städtischen Forstbediensteten. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Rietheimer Wald sollen Jagdpächter öfter schießen

VS-Rietheim (kal). Mit seinen 130 Hektar ist der Rietheimer Wald nur ein kleiner Teil des insgesamt 6000 Hektar großen städtischen Forstes. Doch gerade dieser kleine Bezirk bereitet dem Forstamt große Sorgen, da hier der Verbiss durch das Rehwild an den jungen Trieben der Nadelbäume in den letzten Jahren stetig zunimmt.

Mittlerweile sind über 50 Prozent der Tannen verbissen, bekamen die Mitglieder des Ortschaftsrates sowie einige interessierte Bürger bei einer Waldbegehung vom Forstamtdirektor Tobias Kühn und dem zuständigen Revierleiter Axel Lux zu hören. Die Forstleute führen die hohe Quote auf die Zunahme von Rehwild und die unzureichende Regulierung der Bestände zurück. Deshalb wolle man demnächst mit dem Jagdpächter eine Begehung der Problemflächen durchführen. Dass sich die Anzahl der Abschüsse erhöhen muss, um die Problematik in den Griff zu bekommen, stand für Kühn außer Frage.

Was die Nutzung des Rietheimer Forstes betraf, nannte Lux die Einschlagmenge von 1522 Festmeter im Jahr 2011. Gepflanzt wurden 100 Rotbuchen und 30 Weißtannen in Ballen. Der Jungbestandpflege wurden 1,1 Hektar unterzogen. Den Wildschutzmaßen musste man sich auf 34,6 Hektar widmen. Für die Befestigung der Maschinenwege wurden 6000 Euro aufgewendet.

Für das laufende Forstwirtschaftsjahr sei der Einschlag von 1100 Festmetern geplant. Im größeren Ausmaß sollen Neupflanzungen erfolgen, wobei man 3600 Weißtannen und 2600 Bergahorn einsetzen möchte. An verschiedenen Standorten erfuhr die Gruppe die Besonderheiten der jeweiligen Waldbilder, angefangen von den Maßnahmen zur Jungbestandspflege, den Pflanzungen in jüngster Vergangenheit bis hin zum Sterben der Eschentriebe, dessen Ursache ein aggressiver Pilz ist.