Andreas Laufer und Rupert Hausner zeigen das "Das Herz eines Boxers". Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Premiere wird vom Publikum gefeiert / "Das Herz eines Boxers"

VS-Villingen. Im Theater am Ring wurde das Schauspiel "Das Herz eines Boxers" aufgeführt vom LTT-Baden-Württemberg, ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis.

Es ist ein vielschichtiges Zwei-Personen-Stück über Fairness und Unfairness, Regeln und Regelbrüche, über äußere und innere Kämpfe. Zwei Außenseiter begegnen sich.

Jojo, Andreas Laufer, ist aufgrund eines gestohlenen Mofas zur Sozialarbeit verurteilt. Er muss in einem Altenheim ein Zimmer streichen. Jojo erzählt, er hat die Strafe für einen angeblichen Freund übernommen, damit dieser aufgrund seiner bereits vorhandenen Vorstrafen nicht ins Gefängnis muss. Doch dieser verhöhnt Jojo als Idioten.

Nun trifft Jojo im Heim auf einen Alten, Rupert Hausner, der nicht spricht und sich nicht regt. Massiv, aber vergeblich provoziert Jojo den Alten. Dieser muss husten und erhält von Jojo ein Hustenbonbon.

Leo wird aktiv, er erkennt die Anlagen von Jojo, weshalb er zu sprechen beginnt: "Du hast ja Charakter." Jojo selber sieht sich als chancenloser Verlierer. Er hat keine Lehrstelle, kein Geld und keine Freundin. Er ist schwer beeindruckt, als er Zeitungsartikel findet und liest, dass der Alte einst ein berühmter Boxer, genannt der Rote Leo, war. Langsam nähern sich die beiden aneinander an.

Leo zieht seine alten Boxerhosen an, um Jojo mit Boxtraining wichtige Regeln beizubringen. Jojo treiben Bedürfnisse nach Anerkennung, Ehre und Liebe um. Mit viel Witz und Ironie bringt der Alte den Jungen in die richtige Richtung. Er erklärt: "Ein richtiger Boxer hat ein so großes Herz, dass er niemand hassen kann." Jojo lernt, wie man sich vor Schlägen schützt und begreift wie sinnlos Rachegedanken sind.

Damit Leo zu Geld kommt, verkauft Jojo die Trophäen aus Leos Glanzzeit. Er plant Leos Flucht aus dem geschlossen Altenheim und auch das gelingt. Nun hat Jojo Erfolg, eine Freundin und ein Vorbild gewonnen.

Das überwiegend junge Publikum im Theater am Ring war von dem Stück und den Schauspielern sehr angetan. Entsprechend war der stürmische Applaus mit lautem Jubel.