Vor der Villinger Unterkunft für unbegleitete minderjährige Ausländer (kurz UmA) hat es Randale gegeben. Foto: Eich

Ruhestörung und Sachbeschädigung: Sozialarbeiter äußert sich zu Szenen vor Villinger Unterkunft.

Villingen-Schwenningen - Lautstarker Streit vor der Uma-Unterkunft, umgeworfene Mülleimer und ein junger Mann, der gegen einen Geschäftswagen tritt: "Das waren nicht meine Jungs", reagiert Sozialarbeiter Uwe Hüls auf unschöne Szenen in der Fördererstraße, die sich unlängst abgespielten. Und er sollte Recht haben.

Es waren Lärm und Geräusche im Umfeld der Unterkunft für unbegleitete minderjährige Ausländer (kurz UmA) in der Villinger Fördererstraße, die manche Anwohner unlängst aus dem Schlaf rissen. Einer von ihnen berichtet im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten über das, was sich da vor seinen Augen auf der Straße abgespielt habe. Mehrere junge Männer seien in Streit miteinander geraten, gegen Mülleimer habe man getreten. Und nicht nur das. Entsetzt habe er beobachtet, wie einer der Heranwachsenden "gegen meinen Geschäftswagen trat". Die Polizei habe man verständigt, "doch da sind die jungen Männer schon längst in Richtung Erbsenlachen abgehauen", erzählt er weiter. Auch ein anderer Bewohner des Viertels berichtet von lautstarken Streitereien vor der Unterkunft und einem Polizeieinsatz. "Wir dachten erst, das kommt vom Fernsehen, doch dann realisierten wir, dass der Lärm von draußen kam."

Betrunkener Besuch macht Stress

Uwe Hüls, AWO-Sozialarbeiter und damit für die UmA-Unterkunft "Immigrants’ Corner" in der Fördererstraße und das Haus Regenbogen in der Schertlestraße zuständig, kann seine 21 Schützlinge guten Gewissens in Schutz nehmen. Denn die jungen Corner-Bewohner hatten eigentlich alles richtig gemacht, erzählt er. In einer Sonntagnacht haben sie Besuch von drei betrunkenen jungen Männern, offenbar afghanischer Herkunft, bekommen. "Da die erheblich alkoholisiert waren, haben meine Jungs die wieder rausbugsiert", berichtet Hüls auf Anfrage. Ein Rausschmiss, der dem Trio wohl nicht so gefiel. Lautstarke Streitereien mit den herbeieilenden und beschwichtigenden jungen Bewohnern seien die Folge gewesen, das Ganze habe dann in Sachbeschädigung und lautstarkem Streit gegipfelt. Als die Polizei eintraf, habe man nur noch die UmAs aus dem Wohnheim vorgefunden. "Die drei Besucher haben nun Hausverbot. Wir dulden solche Vorfälle nicht", so Hüls.

Ohne Genaueres zu wissen, hatten Anwohner vermutet, dass wohl Besucher der Unterkunft für "Radau" gesorgt hatten. Unisono bewerten diese die Arbeit von Uwe Hüls mehr als postiv. "Wir haben schon seit längerem keine negativen Erfahrungen mehr mit den jungen Leuten gemacht", bestätigt ein weiterer Bewohner des Viertels. Hüls sei nicht nur sehr kooperativ, er verfolge auch eine "Null-Beschwerde-Politik", so ein weiterer Anwohner. "Wir hatten keinen Anlass mehr, um Ruhestörungen anzuzeigen."