Der Vorstand des DRK-Ortsvereins Schwenningen (von links): Schriftführerin Kathrin Cielenga, stellvertretender Bereitschaftsleiter Benedikt Maier, Schatzmeister Wilhelm Remy, Vorsitzender Thomas Hofelich, Beisitzer Rolf Sander, stellvertretender Vorsitzender Wieland Merz, Bereitschaftsleiter Heiko Knickrehm, Beisitzerin Stefanie Schiller, Leiter der Sozialarbeit Hans-Jürgen Volk, Beisitzer Klaus Rapp und Jugendrotkreuzleiter Daniel Weißhaar. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Rotes Kreuz: Ortsverein stellt sich neu auf / Ära Kohler endet nach 34 Jahren / Hofelich: "Will die Sozialarbeit nach vorne bringen"

Der lange vorbereitete Umbruch beim Schwenninger Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes ist vollzogen: Bei einer außerordentlichen Versammlung am Mittwochabend ist ein Großteil des Vorstandes neu gewählt worden.

VS-Schwenningen. Der bisherige Vorsitzende Johannes Kohler eröffnete am Mittwochabend seine letzte Ortvereins-Sitzung in leitender Funktion. Die außerordentliche Versammlung war notwendig geworden, da der Verein seit der Hauptversammlung im Mai 2017 keinen Nachfolger für Kohler gefunden hatte. Eine zwischenzeitlich für September 2017 anberaumte Sitzung wurde ebenfalls abgesetzt.

Hinter dem Ortsverein und dem Führungsgremium liegen anstrengende Monate, in denen die Mitglieder sämtliche Abläufe und interne Prozesse analysierten und Aufgaben des Vorstandsteams neu definierten, um so die ehrenamtlichen Tätigkeiten attraktiver und transparenter für mögliche Kandidaten darzustellen. Mit Erfolg, wie sich am Mittwochabend zeigte, denn die vorgeschlagenen Kandidaten hatten bereits im Vorfeld ihre Bereitschaft versichert, was den Wahlablauf für die anwesenden Vereinsmitglieder deutlich erleichterte. Diskussionen und Überredenskünste blieben dadurch aus.

Vor der Wahl des Vorsitzenden, appellierte Kohler an die Anwesenden: "Nach 34 Jahren Mitarbeit im Vorstand und 15 Jahren als Vorsitzender ist ein Wechsel notwendig. Es ist an der Zeit, den Weg frei zu machen für neue Energie." Deshalb bitte er darum, Thomas Hofelich, seinen bisherigen Stellvertreter, durch ein gutes Stimmenergebnis einen kräftigen Vertrauensvorschuss zu geben. Hofelich selbst verzichtete, wie in der Folge alle Kandidaten, darauf, bei der Abstimmung im Raum zu sein. Mit 39 von 45 Stimmen erhielt er die deutliche Mehrheit und wird für mindestens die kommenden drei Jahre den Ortsverein führen.

"Ich möchte als Vorsitzender die Sozialarbeit des DRK weiter nach vorne bringen", bekräftigte der Initiator des Neckarforums sowie des kürzlich eröffneten Kleiderladens. "Sicherlich kommt viel Neues auf mich zu, einiges werde ich auch lernen müssen. Aber eines ist mir ganz wichtig: Wenn euch etwas stört, ihr ein Anliegen habt, dann kommt auf mich zu. Wir sollten miteinander reden, denn das Hintenrum hatten wir zu genüge", appellierte Hofelich.

Zum Stellvertreter von Thomas Hofelich wurde Wieland Merz einstimmig gewählt. Merz ist seit 1981 im Ortsverein, in der Bereitschaft aktiv und hat in den vergangenen Jahren als Beirat bereits im Vorstand mitgewirkt. Auf Kontinuität setzt der OV auf der Position des Schatzmeisters. Mit 40 Stimmen wurde Wilhelm Remy wieder gewählt. Er verwaltete bereits in den vergangenen vier Jahren die Kasse.

Seit mehr als zwei Amtszeiten, also über sechs Jahre lang, ist Kathrin Cielenga Schriftführerin und wird dies auch bleiben. 42 Stimmen signalisierten die Zufriedenheit mit ihrer Arbeit. Offen waren auch die Ämter der Beisitzer. Für die drei vakanten Positionen gab es gleich sechs Vorschläge. Somit wählten die Mitglieder per Briefwahl. Die meisten Stimmen erhielten Klaus Rapp (32), Rolf Sander (31) und Stefanie Schiller (29). Sie werden dem Vorstand zukünftig zur Seite stehen. Ebenfalls gewählt wurden zehn Kreisdelegierte sowie auf Antrag von Kathrin Cielenga fünf statt der bisherigen zwei Ersatzdelegierten. "Bei zehn Delegierten sind zwei Vertreter einfach zu wenig", kritisierte Cielenga. Und sie bekam von allen Seiten Zustimmung.

Trotz der umfangreichen Vorbereitungen blieb an dem Abend dennoch ein Wermutstropfen: Die Position des Ortsvereinsarztes bleibt weiterhin unbesetzt. Seit nun mehr zwei Amtszeiten, also sechs Jahren, schaffen es die Schwenninger nicht, diese Stelle zu besetzen. Johannes Kohler hatte versucht die Situation zu analysieren und kam zu folgender Erklärung: "Meiner Ansicht nach gibt es zwei wesentliche Gründe, weshalb wird auf dieser Position keine Lösung finden: Die meisten niedergelassenen Ärzte sind bereits ehrenamtlich tätig – in anderen Organisationen oder als Ärzte von Sportmannschaften und Vereinen. Und die anderen schaffen das Pensum zusätzlich zum Alltagsgeschäft einfach nicht."