Die Polizei warnt vor Betrügern, die günstige Dach- und Hofsanierungen anbieten. (Symbolfoto) Foto: dpa

Netz bringt Landfahrergruppe in Verbindung mit Betrugsmasche. Keine Bestätigung von Polizei.

Villingen-Schwenningen - Mehrere sogenannte Teerkolonnen sind derzeit in Villingen-Schwenningen unterwegs. Die Polizei warnt davor – die Bürger beschweren sich. Auf Facebook brodelt die Gerüchteküche. Handelt es sich bei einer von zwei „Landfahrergruppen“, die zurzeit in der Doppelstadt campieren, um eine solche Teerkolonne? Die Polizei kann das nicht bestätigen.

Wie bereits veröffentlicht, warnt die Polizei vor ausländischen Firmen, die derzeit von Haus zu Haus ziehen und Dach- oder Hofsanierungsarbeiten anbieten. In der Facebook-Gruppe Stadtgeflüster VS wurden am Freitag mehrfach Straßen gemeldet, in denen diese Teerkolonnen vorstellig geworden seien.

Seit Längerem bekanntes Problem

Thomas Kalmbach, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen, sagte auf Anfrage des Schwarzwälder Boten dazu: "Es stimmt, die sind derzeit bei uns unterwegs. Allerdings sind der Polizei noch keine größeren Schadensfälle bekannt."

Kalmbach weist darauf hin, dass die Sache kein neuen Problem sei, sondern dass die Trupps seit einigen Jahren immer wieder in die Region kommen. "Es handelt sich um europäische Firmen. Und laut EU-Recht dürfen sie sich hier aufhalten und ihre Arbeiten anbieten."

Diese seien allerdings meist überteuert und qualitativ minderwertig, so Kalmbach. "Wir können nur davor warnen, Geschäfte mit diesen Personen zu machen. Auch wenn sie noch so aufdringlich werden", was laut Kalmbach viele Betroffene richtigerweise dazu veranlasst, die Polizei zu verständigen.

Zwei Landfahrergruppen in der Doppelstadt

In der Facebook-Gruppe Stadtgeflüster VS ist die Rede von einer irischen Gruppe, die in Villingen campiert. Die Stadtverwaltung weiß von zwei „Landfahrergruppen“, die sich zurzeit in der Doppelstadt aufhalten. Die Rede ist von einer französischen und eine irischen Gruppe. Die irische Gruppe, so Stadt-Pressesprecherin Madlen Falke auf Anfrage unserer Zeitung, halte sich mit ihren Wohnwagen am Vorderen Stallberg in Villingen auf – mit 17 Gespannen. Diese Fläche sei von der Stadt für „Landfahrergruppen“ vorgesehen.

„Das funktioniert ganz gut“, gibt Falke Auskunft. Vom Bürgeramt und dem technischen Dienst schaue fast täglich ein Mitarbeiter bei der Gruppe vorbei. Die Kommunikation sei gut, die Iren verhielten sich im Kontakt „gesittet“ und „verständig“.

Was die Gruppe in Villingen-Schwenningen mache, könne man nicht sagen, erklärt die Pressesprecherin. „So auskunftsfreudig sind die nicht“, sagt sie. Thomas Kalmbach von der Polizei kann indes nicht bestätigen, dass es sich bei der irischen „Landfahrergruppen“ um eine Teerkolonnen handelt.