Kabarett: Paar gibt Einblick in das Zusammenleben
VS-Schwenningen. Am Fronleichnamstag gab es Erstaunliches am Stand der Baden-Württemberg-Stadt bei der Südwest Messe zu erleben. Die Schwenningerin und der Villinger waren in ihren Trachten zu Gast.
In drei Jahren feiert das Gründungsehepaar der Städtefusion seine Goldene Hochzeit. Zahlreiche Ehen mögen in dieser Zeit in die Brüche gegangen sein, doch jene des Oberzentrums festigte sich immer mehr. Festzustellen war dies an den amüsanten Dialogen der beiden am Messestand. Sie präsentierten Szenen einer in 47 Jahren gefestigten Ehe. Gegenseitige Foppereien gehörten genauso zur Tagesordnung wie das gegenseitige Lob. Der Stolz darauf, die einzige Stadt im Land zu sein, in der sich Baden und Württemberg vereinen, war unverkennbar. "Wir sind ein Vorreiter für leicht zu artikulierende Doppelnamen", lachte die Schwenningerin, die sich von ihrer Einstellung her in protestantisch geprägter Tracht gekleidet, als Vorbild für das konservativ angehauchte Villingen sah.
Der in seiner Tracht als Edelmann gekleidete Villinger wiederum sah in der Bewahrung der Traditionen den Erfolg seiner Stadt gegenüber dem württembergischen Schwenningen. "Da das Schwarzwald-Baar-Klinikum auf Villinger Boden steht, kommen keine Schwenninger mehr zur Welt", bemerkte der Villinger. "Das stört mich wenig. Der Trend geht sowieso zu Hausgeburten", konterte die Schwenningerin die Schadenfreude. Einig waren sie sich, dass die Annäherung beider Städte unübersehbar ist, was die Hoffnung auf eine dauerhafte Verschmelzung der beiden Städte nährt.
Die Schwenningerin alias Martina Brinkmann und der Villinger alias Jörg Westermann sind als Stadtführer in der Baden-Württemberg-Stadt aktiv. Die Idee, Sketche einer doppelstädtischen Ehe aufzuführen, heckte der erfahrenen Amateurschauspieler Westermann aus. Vor Jahren hatte er mit einer Theatergruppe Ähnliches aufgeführt und wählte deshalb den städtischen Messestand als geeignete Plattform für eine derartige Aufführung aus.
Das vielfältige Programm an thematisch unterschiedlichen Stadt- und Museumsführungen in Villingen-Schwenningen erfährt eine große Resonanz. Um es in seiner gesamten Bandbreite umzusetzen, ist eine Vielzahl an einsatzbereiten Stadtführern notwendig. Rund 15 von ihnen erhalten am letzten Schultag um 18 Uhr ihre Bescheinigung für eine erfolgreiche Weiterbildung. Damit erhöht sich die Anzahl auf rund 40 Stadtführer. Seit Jahren gibt es Überlegungen, eine Stadtführung zu konzipieren, die durch beide Städte führt. Konzeptionelle Herausforderungen und die logistische Umsetzung fordern bislang die Initiatoren einer derartigen Stadtführung.
Martina Brinkmannn und Jörg Westermann laden am Samstag 22. Juni, zwischen 10 und 14 Uhr am Messestand der Stadt ein weiteres Mal zu Szenen einer Ehe.
