Foto: Bartler-Team

Über 80 Aussteller bei der Süddeutschen Motorradausstellung. Bikes für viele Kunden erschwinglich.

VS-Schwenningen - Im Supermoto-Rennen gab es einen Vergleich zwischen klassischem Verbrennungs- und Elektromotor. Auch darüber hinaus aber war die SÜMA auf dem Schwenninger Messegelände schlicht auf der Höhe der Zeit.

Vielfältig wie selten, gewohnt leger, Zweiradfahren in bekannter und vielleicht künftiger Manier – der Besuch der Süddeutschen Motorradausstellung (SÜMA) dürfte sich für fast alle gelohnt haben. Motorradfahren bleibt "in" und ist ein auf Knopfdruck beginnendes beliebtes Hobby – auf den Tapetenwechsel nach Feierabend und am Wochenende wird wohl auch in Zukunft Wert gelegt.

Über 80 Aussteller gaben sich in den Messehallen diesmal das Stelldichein und präsentierten nicht selten echte "Hingucker". Die Bandbreite reichte vom winzigen Pocket Bike bis zum fast riesenhaften und mit Race-Lackierung versehenen Dreirad. Die mit Pferdestärken strotzenden und straßentauglich gemachten Rennmotorräder waren in diesem Jahr etwas in der Minderheit. Ob sich da eine Trendwende anbahnt muss abgewartet werden. Indianer-Schmuck, dann wieder hypermoderne Schutzhelme, Reise- und Fortbildungsangebote, Fahrertraining, über alles deftige Rockmusik gelegt – viel mehr an Facette geht nicht.

In Schwenningen standen "Grauschöpfe" neben Jungmännern und Damen jenseits der 50 neben tätowierten "Stiefel-Ladies". Alle schauten vor allem auf das Angebot und weniger auf sich, auch das ist ein fast schon SÜMA-typischer Aspekt. Das Motorradfahren ist mittlerweile für sehr viele Geldbeutel erschwinglich, schließlich beginnt der Spaß, wenn auch mit kleinerem Hubraum und wegen der Fernost-Exporte, bei deutlich unter 2000 Euro.

Was bei der SÜMA ebenfalls offenkundig war: Das Weltanschauliche tritt weiter zurück. Roller- und Harleyfahrer blicken beim Ampelstopp, oder eben Messebesuch, nicht mehr abfällig an sich herunter, kein 1,90 Meter-Mann fühlt sich als "Mädchen", weil er sich für den Nachbau der winzigen, jedoch viertaktenden und damit "brummenden", Honda Dax interessiert.

Interessiert waren auf dem Freigelände etliche Messebesucher beim teils haarsträubenden Super-Moto-Rennen auf einer superengen Strecke. Auf den mit Straßenbereifung versehenen Cross- und Enduro-Motorrädern waren Könner am Werk, der "Sound", oder auch Krach, der verbrennenden und kaum schallgedämpften riesigen Einzylindermotoren drang bis in die Magengrube. Zwei surrende elektrische Super-Motos nahmen es mit zwei der bekannten Wuchtbrummen auf – die "E-Fraktion" musste zurückstecken. Der Drehmomentvorteil ließ die Elektrobikes auf den ersten zehn bis 20 Metern gut aussehen, dann aber dominierte die Urgewalt der bärenstarken "Eintöpfe".