Noch ist die Küche der "Wagnerei" kalt. Der neue Wirt soll mit Bedacht ausgewählt werden. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Bislang zwei Konzepte für "Wagnerei" / Zukünftiger Wirt soll mit Sorgfalt ausgewählt werden

Die Küche der "Wagnerei" ist noch immer kalt. Im September 2017 hatten zwei junge Köche das Restaurant übernommen, mussten aber ein Vierteljahr später wieder schließen. Seither sucht die Wohnungsbaugesellschaft (wgb) einen Nachfolger.

VS-Schwenningen. Dieses Kapitel des Traditionsrestaurants hatte sich Rainer Müldner, Geschäftsführer der wbg, wahrlich anders vorgestellt. Nachdem Ramesh Adusumalli nach 28 Jahren die "Wagnerei" abgegeben hatte, waren die Kriterien, die sein Nachfolger erfüllen muss, klar: Es sollten regionale Gerichte zu bezahlbaren Preisen angeboten werden. Mit Kevin von der Osten und Marco Pfeiffer glaubte Müldner, die passenden Pächter gefunden zu haben und stattete beide mit einem Pachtvertrag über fünf Jahre aus. Nach umfangreichen Renovierungen im Innern des denkmalgeschützten Gebäudes starteten die beiden Junggastronomen auch voller Elan durch. Doch war der Erfolg nur von kurzer Dauer. Nach einem Wasserschaden Ende Oktober kamen die beiden nicht mehr auf die Beine, taten sich schwer, zusätzliches Personal einzustellen und mussten im Januar letztlich bekannt geben, dass es nicht mehr weitergeht.

Seither ist Rainer Müldner erneut auf der Suche nach einem Pächter. "Wir haben aktuell zwei Konzepte vorliegen, die wir prüfen", sagt Müldner gegenüber unserer Zeitung. Ausgeschrieben sei die "Wagnerei" allerdings noch nicht gewesen. Die Tatsache, dass es trotzdem schon Bewerber gibt, stimmt Müldner natürlich positiv. Allerdings ist für den wbg-Geschäftsführer klar, dass die Konzepte auf Herz und Nieren geprüft werden. "Wir legen besonderen Wert auf Sorgfalt, denn eines ist klar: der zweite Schuss muss sitzen", betont Müldner.

Eine zeitliche Frist, bis wann der neue Pächter feststehen soll, nennt Müldner unter diesen Bedingungen natürlich nicht. Im Gespräch wird aber deutlich, dass die wbg keinen Schnellschuss machen wird. Dazu wäre auch das Risiko, dass der zweite Anlauf nach der Institution Adusumalli ebenfalls nach hinten losgeht, zu groß.

Auch wenn die Existenzgründung von Kevin von der Osten und Marco Pfeiffer im ersten Anlauf scheiterte, war die Wahl der Wohnungsbaugesellschaft keinesfalls unüberlegt. So beteuerte Müldner bereits im Januar, dass das Konzept der beiden am überzeugendsten gewesen sei, weshalb sich die wbg nach ausführlicher Prüfung auch dafür entschieden habe.

Dass Rainer Müldner nach dem glücklosen Kapitel bereits wieder optimistisch in die Zukunft des Restaurants blicken kann, beweist er mit Humor: "Es wird gut sein, wenn wir bald einen passenden Pächter finden. Dann weiß ich wenigstens endlich wieder, wo ich Mittagessen gehen kann." Denn schließlich liegen die Wagnerei und der Sitz der Wohnungsbaugesellschaft an der Oberdorfstraße direkt nebeneinander.