Der Kindergarten Wilhelmspflege soll zu einer sechsgruppigen Betreuungsstätte werden. Foto: Kratt Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendhilfeausschuss: Familienheim springt als Investor ab / Mittel für St. Elisabeth-Kindergarten sind bereit

VS-Schwenningen (mk). Gute Nachrichten für den Kindergarten Wilhelmspflege: In der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Dienstag, 9. Mai, kann nun endgültig der Weg für einen Neubau geebnet werden.

Wichtigste Neuerung, so macht die Verwaltungsvorlage beim Neubau-Projekt deutlich: Die Stadt will nun doch die Investitionskosten zu 100 Prozent übernehmen, da es sich um ein städtisches Gebäude handelt. Ende vergangenen Jahres noch hatte sie bekanntgegeben, den Neubau von der Baugenossenschaft Familienheim errichten zu lassen. Auch Wohnbebauung war im ersten Obergeschoss vorgesehen.

"Die Familienheim steht nicht mehr als Investor zur Verfügung", bestätigt Stadtpressesprecherin Oxana Brunner. Das Gebäude sei nun vollständig als Kindertagesstätte mit Familienzentrum vorgesehen. Ursprünglich waren vier Gruppen für den Neubau geplant gewesen. Durch die Platzsituation und die Entwicklung der Kinderzahlen in VS will das Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport (JuBiS) sie auf sechs erhöhen: Vier Gruppen für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreibt die evangelische Kirchengemeinde als Träger, zwei für Kinder im Alter von null bis drei Jahren betreibt der Deutsche Kinderschutzbund. Zu klären bleibt noch, so die Vorlage, in welcher Höhe die Betriebskosten der sechs Gruppen bezuschusst werden.

Stimmt der Jugendhilfeausschuss dem Antrag zu, könnten in der Gemeinderatssitzung im Juni ein Planungsbeschluss für den Neubau Wilhelmspflege gefasst sowie erste Architektenleistungen vergeben werden, berichtet Pressesprecherin Brunner. Das Raumkonzept für sechs Gruppen werde mit der evangelischen Kirche und dem Deutschen Kinderschutzbund ausgearbeitet. Die Planungsmittel seien für dieses Haushaltsjahr gesichert, die Mittel für den eigentlichen Bau müssten 2018 und ’19 zur Verfügung gestellt werden.

Der Jugendhilfeausschuss beschließt in seiner kommenden Sitzung ebenso den Neubau des St. Elisabeth-Kindergartens als sechsgruppige Einrichtung. Ursprünglich waren vier bis fünf Gruppen geplant. Der Neubau liegt jedoch, wie berichtet, in den Händen der katholischen Kirchengemeinde. Zur Finanzierung der Investitionsausgaben in Höhe rund 3,8 Millionen Euro soll sich die Stadt mit 80 Prozent an vier Ü3-Gruppen sowie mit 90 Prozent an zwei U3-Gruppen – insgesamt mit rund 3,16 Millionen Euro – beteiligen. Wie die Vorlage zudem deutlich macht, muss die katholische Kirchengemeinde bis Ende Mai einen Antrag auf Fördergelder stellen, ansonsten verzögert sich der Neubau.

Noch im Februar hatte der zuständige Pfarrer, Michael Schuhmacher, von einem "sehr ambitionierten" Zeitplan gesprochen, der verfolgt werde: Zum Schuljahr 2018/19 könnte mit dem Abriss des Bestandsgebäudes begonnen werden, 2020/21 solle das neue Familienzentrum St. Elisabeth eröffnen.