Die Ganztagsbetreuung stellt die Stadt vor Herausforderungen. So gilt es, für die Verpflegung in die Küchen zu investieren. Foto: Pleul

Integration der Horte bedeutet Herausforderung. Pfarrer fordert Ausbau von St. Elisabeth und Wilhelmspflege ein.

Villingen-Schwenningen - Die Integration der Horte in die Ganztagsschulen stellt die Stadt vor große Herausforderungen. Geplant ist, in einer ersten Phase bis 2016 mit einer Steuerungsgruppe, der auch externe Fachkräfte angehören, ein Rahmenkonzept und Standards zu erarbeiten, die dann als Grundlage für die Umsetzung dienen.

Dem Ausbau des Angebots und der Umwandlung der Horte gelte das Hauptaugenmerk der Arbeit, betonte Ute Tochtermann-Rottmann, die im Zuge der Neustrukturierung der städtischen Ämter die Leitung der Abteilung Kindertageseinrichtungen übernommen hat. Im Jugendhilfeausschuss stellte sie gestern die Bedarfs- und Entwicklungsplanung der Kindertageseinrichtungen vor.

Dass die Stadt da ordentlich Geld in die Hand nehmen muss, um zusätzliche Fachkräfte einzustellen und Räume auszubauen, zeige sich deutlich. Und als zusätzliche Aufgabe komme auf die Erzieherinnen die Betreuung der Flüchtlingskinder hinzu, die noch keinen Eingang in die Planung gefunden habe. Da heiße es zum einen, die Sprachkenntnisse und die Integration zu fördern und die Familien einzubeziehen, zum anderen auch, die Erlebnisse auf der Flucht aufzuarbeiten. Ein weiteres Problem sei die Beförderung zum Kindergarten, für die es keine Mittel gebe. Es sei jedoch wichtig, die Kinder auf verschiedene Einrichtungen in vielen Stadtteilen zu verteilen, um die Integration zu erleichtern.

Erweiterung der Betriebskindertagesstätte geplant

Eine weitere Nachfrage nach Kindergartenplätzen entstehe durch den Zuzug von Familien in die Südstadt und im Schilterhäusle sowie den neuen Wohngebieten auf dem alten Klinik- und dem Kasernengelände in Villingen. Großen Wert lege sie bei allen Projekten auf verstärkte Zusammenarbeit mit den Beteiligten, Transparenz auf allen Ebenen und Gremienarbeit, gab Ute Tochtermann-Rottmann die Marschroute vor.

So fand denn ihr Bericht im Ausschuss große Zustimmung. Auf Kritik stieß allerdings bei Pfarrer Andreas Güntter, dass die Investitionen in die beiden kirchlichen Kindergärten St. Elisabeth und Wilhelmspflege aus dem Bedarfsplan verschwunden sind. Habe der Ausschuss doch vor einem Jahr beschlossen, trotz des vorläufigen Ausbaustopps genau diese beiden Einrichtungen noch auf Vordermann zu bringen. Und gerade für die Wilhelmspflege sei dringend eine Lösung gefragt, denn das Gesundheitsamt habe zum Auszug geraten. Güntter förderte die Verwaltung auf, bis im Herbst die notwendigen Investitionskosten zusammenzustellen, sowohl für einen Neubau als auch für die kurzfristige Unterbringung in Containern.

Und quer durch die Fraktionen verlangten die Mitglieder, die Gespräche mit der Krankenhausleitung über die Erweiterung des Betriebskindertagesstätte am Schwarzwald-Baar-Klinikum voranzutreiben und flexible Betreuungs- zeiten anzubieten. Dies sei ein wichtiger Standortfaktor, um qualifiziertes Personal für die Klinik zu gewinnen.

Mit einer Enthaltung stimmte der Ausschuss schließlich den Investitionen zu. Bevor das Gremium grünes Licht für die von dem privaten Träger geforderte Aufnahme der KiKripp GmbH in die Bedarfsplanung gibt und die Stadt zusätzliche Kosten von rund 185 .000 Euro im Jahr trägt, muss die Verwaltung weitere Hintergrundinformationen vorlegen.