Kino-Gebäude mit neuem Eigentümer: Sportsbar-Besitzer Sascha Zivkovic hat das Capitol erworben und möchte mit seiner Gastronomie dorthin umziehen. Foto: Riesterer Foto: Schwarzwälder Bote

Immobilie: Frank Pleij gibt Gebäude an Sascha Zivkovic ab / Auch Gastronomiebetrieb dadurch geregelt

Paukenschlag in der Schwenninger Gastronomie: Sascha Zivkovic, Besitzer der Bar "Planet Sports" am Bärenplatz, hat das Capitol erworben. Sein Plan sieht vor, in das neue Gebäude umzuziehen.

VS-Schwenningen. Das Capitol in der Alleenstraße hat einen neuen Eigentümer. Der Besitzer der Bar "Planet Sports", Sascha Zivkovic, hat die Traditions-Immobilie von Frank Pleij erworben. Über Einzelheiten des Geschäfts vereinbarten die beiden Parteien Stillschweigen.

Am Donnerstag war Sascha Zivkovic wegen Krankheit telefonisch nicht zu erreichen, allerdings teilte er am späten Abend über die Facebook-Seite des "Planet Sports" öffentlich mit: "Wir haben das Gebäude Capitol gekauft. Wir ziehen mit unserem Planet Sports um." Etwaige Gerüchte darüber, dem Restaurant-Betreiber sei am jetzigen Standort gekündigt worden, oder der Betrieb sei pleite, räumte er in der Stellungnahme aus. Weiter schrieb Zivkovic: "Dies ist ein großer Schritt für uns. Dieser Entschluss wurde gemeinsam im Familienkreis gefasst und wir werden ihn gemeinsam gehen. Wir freuen uns sehr auf die neue Aufgabe und können versichern, dass wir uns verbessern und mit Sicherheit nicht verschlechtern werden."

Probleme mit Wirt

Große Pläne mit dem Kino-Gebäude hatte eigentlich auch der bisherige Eigentümer Frank Pleij, als er die Immobilie Anfang vergangenen Jahres erworben hat. Der Geschäftsmann plante unter anderem eine Wiederbelebung des ungenutzten rückwärtigen Bereichs. Durch Umbaumaßnahmen, zu denen es nie gekommen ist, sollten dort Räume für Veranstaltungen verschiedener Art entstehen. Auch Pleij bestätigte am Donnerstag den Verkauf des Capitols. Mehr wollte er zu der Sache oder seinen weiteren Plänen jedoch nicht sagen. Zivkovic hingegen bedankte sich in seiner schriftlichen Stellungnahme "bei Familie Pleij für die äußerst freundlichen und unkomplizierten Verhandlungen".

Die Probleme begannen für den Vorbesitzer im Sommer dieses Jahres, als die Zusammenarbeit mit Hasan Bal, dem Pächter der gebäudeinternen Gastronomie, ins Stocken geriet. Zu möglichen Unstimmigkeiten zwischen beiden Parteien äußerte sich Bal damals nicht. Vielmehr begründete er mit schleierhaften Verweisen auf "die Größe der Gastronomie und andere Dinge" seine Entscheidung, das Lokal nach vier Jahren nicht mehr weiter zu führen und sich auf die Suche nach einem Nachfolger zu machen (wir berichteten). Seine Suche blieb ohne Erfolg, denn den Kontakt zu Zivkovic stellte Pleij selbst her. Und dieser übernimmt nun nicht nur die Gastronomie, sondern gleich das gesamte Gebäude.

Auch Hasan Bal bestätigt den Verkauf. "Ich zahle noch für den Dezember die Pacht an Herrn Pleij. Ab Januar bin ich dann also raus", scheint er erleichtert, dass das Thema für ihn erledigt ist. Er wolle seinen Fokus künftig voll und ganz auf seine andere Gastronomie legen. "Im Restaurant Siesta bin ich nun auch schon seit 13 Jahren. Das läuft soweit sehr gut. Nun möchte ich all meine Kraft dafür einsetzen, dass das auch so bleibt."

Axel Killmann, Vorsitzender des Vereins Kommunales Kino im Capitol, weiß noch nicht, welche Auswirkungen der Verkauf des Gebäudes auf das Vereinsangebot haben wird. Er hofft aber auf positive. Der neue Besitzer sei schließlich ein Gastronomieprofi. Außerdem hätten die Mietforderungen dem kommunalen Kino in der Vergangenheit zu schaffen gemacht. "Wir hoffen, dass wir eine gute und faire Vereinbarung finden, das wünsche ich mir", sagt Killmann. Zumal Gastronomie und Kino ja voneinander lebten. Derzeit sei es so, dass ein Mitarbeiter von Hasan Bal dienstags zumindest noch Getränke an die Kinobesucher verkaufe.

Zwei Filme sind vor Weihnachten noch zu sehen – am 4. Dezember "In den Gängen" und eine Woche später "Hell or High Waters". Dann folgt eine Pause. Nach derzeitigem Stand bis zum 22. Januar. Noch habe er aber nicht mit Sascha Zivkovic gesprochen, sagt Axel Killmann. Sollten tatsächlich Umbauarbeiten stattfinden, könnten diese womöglich Auswirkungen auf den Januar-Termin haben.