Spinnen stehen hier im Mittelpunkt. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Eine besondere Tierschau in Schwenningen fasziniert

VS-Schwenningen. "Vogelspinnenmännchen werden drei bis fünf Jahre alt, Vogelspinnenweibchen werden dagegen bis zu 25 Jahre", erklärt Giovanno Neigert, Besitzer von mehr als 500 Exemplaren von Spinnen, aber auch Skorpionen oder anderen Insekten, die er am Sonntag in einer Halle auf dem Schwenninger Messegelände zeigt.

Viele Besucher kommen zu der Ausstellung, wobei die großen Spinnen die größte Anziehungskraft ausüben. Eine 13-köpfige Motorradfahrergruppe ist eigens für die Ausstellung aus Konstanz angereist. Eine richtige Spinnenphobie (Arachnophobie) hätten nicht so viele Menschen, aber viele würden sie doch als eklig empfinden, erklärt Neigert und ergänzt: "Das ist die Urangst der Menschen, gebissen zu werden, dazu kommt das ungewöhnliche Aussehen." In der Halle sitzt sein Mitarbeiter Daniel an einem Tisch, auf seiner Hand sitzt eine pelzige Vogelspinne, Daniel wartet auf mutige Besucher. Peter Boy aus Zimmern lässt die große Spinne seelenruhig über seine Hand laufen, geht doch. Der kleine Daniel Kamylin, er sitzt im Rollstuhl, ist hoch interessiert. Seine Mutter Jelena schaut zu, wie die Vogelspinne auch über seine kleine Hand marschiert, er ist ganz ruhig und schaut fasziniert zu.

In einem Terrarium sitzt "Terraphosa Blondi",die größte lebende Vogelspinne, die in Brasilien und Venezuela lebt. Ein junges Ehepaar mit einem kleinen Jungen auf dem Arm klärt auf: "Wenn Blondi gereizt ist, und das ist sie schnell, zischt sie wie eine Schlange,trommelt mit den großen Beinen und bombardiert den Störenfried mit kleinen spitzen haarigen Pfeilen, die sie von ihren Beinen abfeuert." Das Ehepaar aus St. Georgen hält selbst vier Vogelspinnen, allerdings nicht diese riesige Spinne.

"Vogelspinnen sind blöd", verkündet Giovanno Neigert, sie haben zwar sechs bis acht Augen, können aber nur Tag und Nacht unterscheiden, den Menschen registrieren sie nicht als solchen, seine Hand könnte auch ein Blatt sein.

Neigert kommt aus Feuchtwangen und im Alter von 15 Jahren überredete er seine Mutter, ihm eine Vogelspinne zu kaufen. 2011 stellte er die ersten 30 Spinnen in einer Sporthalle aus, jetzt hat er mehr als 500. "Sie leben bei mir im Keller in Terrarien bei UVA und UVB Licht, sie brauchen Feuchtigkeit in der Luft und Temperaturen von 20 bis 25 Grad", erläutert er.

Um auf Blondi (sie ist nicht blond) zu kommen: "Sie ist aggressiv, hat zwei große 2,5 Zentimeter lange Zähne, die wie Haken gebogen sind und eine Maus knackt sie mühelos", erzählt er locker, während faszinierte Besucher in die Halle strömen.