Ein Mitarbeiter der deutschen Hilfsorganisation schaut sich die Bombe im zerstörten Haus an. Foto: Freunde der Erziehungskunst

Terroristischer Anschlag auf Flüchtlingslager Khanke im Nordirak. Mutter von Siri Hauser in Sorge um Tochter.

Villingen-Schwenningen - Mittwochabend kam es zu einem terroristischen Anschlag auf das Flüchtlingslager Khanke, während sich die Schwenningerin Siri Hauser mit ihrem notfallpädagogischen Team der Freunde der Erziehungskunst, das Flüchtlingskinder in der Verarbeitung ihrer traumatischen Erfahrungen unterstützt, dort aufhielt. Drei Raketen der IS-Milizen schlugen in unmittelbarer Nähe des Lagers im Nordirak ein, dabei wurde ein Haus schwer beschädigt, in dem sich zu diesem Zeitpunkt allerdings keine Personen befanden.

Die örtlichen Behörden gehen davon aus, dass der Anschlag dem deutschen Team gegolten hat, weil das Camp vermutlich im Vorfeld ausgekundschaftet worden war. In Absprache mit den Polizeibehörden und nach einer Warnung durch die UN wurde beschlossen, die Arbeit im Lager vorerst zu unterbrechen und, wenn möglich, zu einem späteren Zeitpunkt weiterzuführen. In der Zwischenzeit wird die benötigte Hilfe in Schulen und Rohbauten, die als Notunterkünfte dienen, in Dohuk fortgesetzt.

Das ehrenamtliche Team von Pädagogen und Therapeuten wird noch bis 3. September in der Region tätig sein und auch nicht vorher zurück kommen.

Gertraude Hauser, Mutter von Siri Hauser, ist dieses Mal besonders in Sorge um ihre jüngste Tochter. "Erstmals haben wir vereinbart, dass sie sich jeden Tag meldet. Gestern schrieb sie noch, dass alles in Ordnung sei. Es ist halt ihr Beruf und ihre Berufung."