Die Zahlen des Schwarzwald-Baar-Klinikums liegen im Aufwind, Sorgen bereitet der Geschäftsführung allerdings der Personalmangel. Abhilfe soll eine eigene Personalagentur zusammen mit zwölf anderen Krankenhäusern schaffen. Foto: Eich

Bilanz kann sich sehen lassen. Personalmangel und -rekrutierung großes Thema.

Villingen-Schwenningen - Ein dickes Lob quer durch alle Fraktionen durfte die Belegschaft des Schwarzwald-Baar-Klinikums am Mittwochabend im Gemeinderat einstreichen. "Wir gehören zu dem Fünftel öffentlich-rechtlicher Krankenhäuser, die das Glück haben, eine so genannte schwarze Null zu schreiben", freute sich Joachim von Mirbach (Grüne), wohl wissend um teilweise lange Wartezeiten in der Notaufnahme oder einige Negativberichte aus dem Zentralklinikum. Mit Blick auf "die Gesamtleistung" aber könne man sehr zufrieden sein, so von Mirbach.

Neben den Zahlen, die Geschäftsführer Matthias Geiser präsentierte und die sich durchaus sehen lassen konnten, ging es den Stadträten jedoch vor allem um eines: Danke zu sagen an die Mitarbeiter des Klinikums, von denen viele überlastet sind.

Sie seien abhängig von Rahmenbedingungen, die sie selbst nicht beeinflussen können. Dass sie unter diesen Umständen über Jahre hinweg die "schwarze Null" schaffen, sei beachtlich, so beispielsweise Frank Bonath (FDP). Unumwunden stellte er aber auch klar: Solch gute Ergebnisse benötige das Schwarzwald-Baar-Klinikum auch in Zukunft, um weiterhin in diese investieren zu können, wie das derzeit beispielsweise am Standort Donaueschingen geschieht.

Dass die Belegschaft bei all dem oft an ihre Grenzen und teilweise darüber hinaus geht, war auch den Stadträten in jüngster Vergangenheit nicht verborgen geblieben. Die Mitarbeiter seien, "was Arbeitsverdichtung angeht, nicht weiter strapazierbar", meinte etwa Edgar Schurr (SPD).

Wenngleich der Personalrückgang noch überschaubar sei, mahnte Friedrich Bettecken (CDU), diese Zahlen im Auge zu behalten. Vor allem aber müsse man die vorhandenen Mitarbeiter halten, "die Konkurrenz ist groß", sagte er, ebenfalls mit Blick auf die Belastung des Personals.

Geschäftsführer Matthias Geiser pflichtete bei. Die Arbeitsbelastung sei hoch am Klinikum, das sei sie jedoch an allen Krankenhäusern in Deutschland, so Geiser. Trotzdem genießt auch in der Klinikgeschäftsführung das Personalthema hohe Priorität. Wie sehr, das zeigte sich am gleichen Abend in einem anderen Tagesordnungspunkt: Gemeinsam mit zwölf anderen Krankenhäusern in Baden-Württemberg will das Schwarzwald-Baar-Klinikum eine Personalagentur gründen. Denn nur über eine solche darf das Klinikum künftig das benötigte Personal einstellen – und das sei zudem ein teures Unterfangen. Während das Gros des Gemeinderates das befürwortete und letztlich grünes Licht gab, lehnte die FDP die Beteiligung an der zu gründenden Personalagentur geschlossen und strikt ab: Das sei keine Kernkompetenz des Klinikums und es diene auch nicht dazu, neues Personal zu kreieren. Dass man dieses braucht, wurde mehrfach bei dem Tagesordnungspunkt deutlich, denn der Fachkräftemangel hat auch das Klinikum im Schwarzwald längst erreicht.

Bei fünf Nein-Stimmen und vier Enthaltungen stimmten die Gemeinderäte für die Beteiligung an der künftigen Personalagentur.