Dem gebürtigen Freiburger Simon Danner gefällt es bei den Schwenninger Wild Wings. Foto: Kienzler

Die Neuen der Schwenninger Wild Wings (8): Stürmer Simon Danner.

Einer für ihn ganz besonderen Partie fiebert Simon Danner entgegen. Seit Jahren hat der gebürtige Freiburger nicht mehr in seiner Heimatstadt gespielt, nun geht es aber am kommenden Samstag mit den Schwenninger Wild Wings zu den Wölfen, denen er sehr viel zu verdanken hat.

"Es ist schon ein komisches Gefühl, mit Schwenningen in Freiburg zu spielen", weiß der 27-Jährige um die "frühere" Brisanz, wenn sich die beiden Kontrahenten und Erzrivalen in einem Derby duellierten. "Das letzte Mal habe ich mit den Frankfurt Lions gegen die Wölfe gespielt. Dies ist bestimmt fünf, sechs Jahre her", ist der Angreifer gespannt, wie er in der an der Ensisheimer Straße 1 empfangen wird.Dort, also genau in der Franz-Siegel-Halle, stand er bereits im Alter von zwei Jahren das erste Mal auf dem Eis. "Da mein älterer Bruder David schon Eishockey gespielt hat, nahm mich meine Mutter einfach mit", blickt der Stürmer zurück. Doch nicht nur die schwarze Hartgummischeibe spielte zunächst eine wichtige Rolle im Leben des Breisgauers, sondern auch der gelbe Filzball hatte es dem Hunde-Freund angetan.

"Ich habe  zunächst auch noch Tennis gespielt. Da meine Schläge aber oft einen Bogen in Richtung Südafrika machten, habe ich damit schnell aufgehört", schmunzelt der stolze Vater des 15 Monate alten Eliya. Es war die richtige Entscheidung. Simon Danner zeigte in den Nachwuchsteams der Freiburger schnell, dass er ein außergewöhnliches Talent besitzt. "So habe ich oft einen Jahrgang übersprungen, teilweise sogar zwei", wurde der Stürmer schon im Alter von 15 Jahren für den  Zweitliga-Kader der Wölfe nominiert.  Kein Wunder, dass Danner der jüngste Scorer (Assist am 1. November 2002 gegen Duisburg) der Freiburger Vereinsgeschichte ist. Dies war nicht der einzige Erfolg für den mehrfachen Teilnehmer von Nachwuchs-Weltmeisterschaften in der Saison 2002/03. "Mit Freiburg sind wir völlig überraschend in die DEL aufgestiegen. Das war alles unglaublich. Eigentlich hätte ich auf diesem Höhepunkt der Karriere mit 16 Jahren aufhören müssen", grinst Danner.

In der folgenden Saison zeigte der Angreifer vor allem für die 1b der Breisgauer sein Können. "Ich bekam zwar auch einige Einsätze in der DEL, doch Stammspieler war ich da noch nicht", so Danner. Nach einem weiteren Jahr bei den nun wieder abgestiegenen Wölfen und einem Einsatz für Augsburg in der DEL folgte der nächste Schritt in der Karriere. "Ich bin im Alter von 18 Jahren  nach Frankfurt gewechselt. Von Spielern wie Jason Young oder Dwayne Norris konnte ich viel lernen. Zunächst durfte ich aufgrund einer Förderlizenz auch noch  weiter für die Wölfe, denen ich sehr viel zu verdanken habe,  spielen", fühlte sich Simon Danner beim Erstligisten erst  ab der Runde 2006/07 als echter Stammspieler. Nachdem im Jahr 2010 den Frankfurtern, mit denen er in der Saison 2007/08 noch das DEL-Halbfinale erreicht hatte, die Lizenz entzogen wurde, zog es ihn - nun als Nationalspieler - nach Düsseldorf. "

Auch mit der DEG  schieden wir im Semifinale unglücklich aus. Ähnlich war es bei den  Wolfsburg Grizzly Adams, für die ich den vergangenen beiden Jahren spielte", fehlt dem 27-Jährigen der Gewinn einer deutschen Meisterschaft noch   in seiner Vita. "Vielleicht ändert sich dies ja in Schwenningen. Auf den aktuellen Meister aus Ingolstadt hätte nach der Hauptrunde wohl auch kein Experte gewettet", schmunzelt der Angreifer, der mit den Wild Wings viel vor hat. "In Schwenningen hat für mich das Gesamtpaket einfach gestimmt. Hier soll etwas aufgebaut werden. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen. Zudem hatte ich in Wolfsburg zuletzt nicht mehr das Vertrauen des Trainers", nennt Simon Danner die Hauptgründe für seinen Wechsel an den Bauchenberg. Positiver Nebeneffekt: "Natürlich ist es schön, dass ich nun nur noch eine Stunde von Freiburg entfernt wohne", so Danner. Dort, also genau in der Ensisheimer Straße 1, wird er am Samstag nicht nur auf dem Eis stehen, sondern auch viele Freunde und Verwandte treffen. "Mal schauen, wie die reagieren, wenn ich im Schwenninger Trikot auflaufe", lacht Simon Danner. 


Simon Danner  

Simon Danner wurde am 25. Dezember 1986 in Freiburg geboren. Beim dortigen EHC durchlief er die Nachwuchsstationen bis zur Junioren-Bundesliga. Bereits im Alter von 15 Jahren (Runde 2002/03) wurde er erstmals in der Profimannschaft der Wölfe in der 2. Bundesliga eingesetzt. Bei diesen ist er der jüngste Scorer der Vereinsgeschichte.  Nach dem Aufstieg in die DEL zeigte er in der Saison 2003/04 auch in der höchsten Klasse Deutschlands im Wölfe-Trikot sein Können. Nach dem Abstieg der Freiburger blieb der 1,82 Meter große und 82 Kilogramm schwere Stürmer den Breisgauern auch in der 2. Liga treu, wobei er in der Runde 2004/05 auch zu einem Einsatz in der DEL für die Augsburger Panther kam.

Anschließend wechselte er zu den Frankfurt Lions (DEL), war aber zunächst mit einer Förderlizenz weiter für die Freiburger spielberechtigt. Nach rund sechs Jahren wechselte der  frühere  Nachwuchs-Nationalspieler und Junioren-WM-Teilnehmer  im Jahr 2010 von Frankfurt  zum DEL-Kontrahenten aus  Düsseldorf. Für die DEG stürmte er zwei Runden lang, bevor er in den beiden vergangenen Spielzeiten bei den Grizzly Adams aus Wolfsburg sein Geld verdiente. Dort zog er sich in der Saison 2012/13 bereits am vierten Spieltag eine schwere Gehirnerschütterung zu. Die Runde war für ihn damit beendet. Doch in der vergangenen Saison kam Danner für die Grizzly Adams wieder zu 58 Einsätzen. Von Wolfsburg aus wechselte Danner nun zu den Wild Wings. Insgesamt bestritt der Angreifer 474 DEL-Spiele, in denen ihm 49 Treffer und 66 Assists gelangen. Dazu kommen 116 Partien (16/25) in der 2. Liga und zehn (7/9) in der Oberliga. Bei den   Wild Wings wird Simon Danner die Rückennummer 14 tragen. Simon Danner ist mit Felicitas verheiratet. Vor 15 Monaten kam Sohn Eliya auf die Welt. Auch Hund Riley gehört zur Familie.